Das war nicht vorgesehen: Wegen eines Unfalls konnten die Bauern mit ihren lichtergeschmückten Traktoren doch über die Wengibrücke fahren. Das Publikum war von der Weihnachtsaktion begeistert.
Geschmückte Tannenbäume, Sterne, Geschenke, Lichterketten in allen Farben, Schneemänner und auch mehrere Samichläuse. Die Landwirtinnen und Landwirte haben beim Schmücken ihrer Traktoren viel Kreativität und Liebe zum Detail bewiesen. Sogar ein als Rudolf das Rentier verkleideter Traktor fuhr vor, mit Geweih und roter Nase.
Eigentlich war vorgesehen, dass die Karawane am Samstagabend über den Kreuzackerplatz via Rötibrücke fährt, dies nachdem aus der Politik an der ursprünglichen Route über die Wengibrücke Kritik laut geworden war. Doch wegen eines schwerwiegenden Unfalls, in den andere Verkehrsteilnehmer verwickelt waren, war der Weg über die Rötibrücke kurzfristig gesperrt. So wurden die Traktoren dann umgeleitet und fuhren somit dann doch noch über die Wengibrücke. Der Rückweg erfolgte dann wieder wie vorgesehen.
Mit diesem Weihnachtsumzug wollten die Landwirte sich bei der Bevölkerung für ihre Treue bedanken und besinnliche Lichter nach Solothurn bringen, gerade auch weil die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr ausfielen. Dieses Vorhaben glückte: Die Zuschauerinnen und Zuschauer erschienen zahlreich, um das Spektakel zu bestaunen und waren begeistert. Auf dem Dornacherplatz und den angrenzenden Strassen wimmelte es von Menschen.
«Wir sind schier überwältigt», sagte Markus Dietschi von der Seite der Organisatoren. «Wir hätten nie gedacht, dass diese Aktion auf so grosses Interesse stossen wird. Wir haben ja auch nicht wirklich Werbung dafür gemacht.» Bis darauf, dass der Traktoren-Tross wegen des Unfalls umgeleitet werden musste, sei alles perfekt gelaufen, so Dietschi, der sich auch besonders über die gute Stimmung vor Ort freute. «Wir wollten Solothurn verzaubern und das ist uns gelungen.»
Darauf angesprochen, dass sich bei der aktuell angespannten Corona-Lage doch sehr viele Menschen ohne Schutzmassnahmen versammelt hätten, meinte Dietschi: «Das können wir verantworten. Der Umzug findet schliesslich draussen statt. Und wir haben wegen der Lage auf Stände und das Apéro verzichtet.»
Eine vierköpfige Jury wählte am Ende den schönsten Traktor. Regierungsrätin Sandra Kolly, die Solothurner Weltklasse-Mountainbikerin Nathalie Schneitter, der Direktor des Schweizer Bauernverbands Martin Rufer und Simon Eberhard, dem Moderator des Buechibärg-Talks, gefiel besonders der Traktor vom Wallierhof in Riedholz, der unter anderem mit leuchtenden Fliegenpilzen und kleinen Tannenbäumen bestückt war.
Gefahren hat ihn die Landwirtin Anna Rudolf von Rohr. «Wir hätten nicht gedacht, dass wir gewinnen, wir haben schon gestaunt», freute sie sich.
Dietschi machte im Vorfeld eine mögliche Fortsetzung am Erfolg des ersten Umzugs fest. Ist nun nach dem grossen Andrang eine zweite Runde beschlossene Sache? «Wir müssen die Eindrücke erst einmal verdauen und uns noch absprechen», sagte Dietschi. «Aber ja, eine Fortsetzung folgt ziemlich sicher.»