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Bei der Premiere des Light Run Solothurn waren 1000 Läuferinnen und Läufer unterwegs – darunter im Vergleich zu herkömmlichen Laufveranstaltungen auffallend viele junge Frauen, bei entkrampfter, entspannter Stimmung.
Bereits das Warm up unter der Autobrücke bei der CIS-Sporthalle sorgte für Schweissperlen auf der Stirn. Zu rhythmischen Beatklängen animierten Vortänzer zum Hüpfen, Springen, Aktivsein. Und wie es der Name der Premierenveranstaltung ausdrückte: Zentral waren Lichter. In neonfarbenen Bändern, einheitlich reflektierenden Light Run-Shirts, vielfach bemalt mit Neon-Schminke präsentierte sich jung und älter in Aufbruchsstimmung.
Ein entspanntes, ungezwungenes Unterwegssein entwickelte sich auf der Strecke. Fröhlich trabend, plaudernd, scherzend, singend, jauchzend, tanzend bewegte sich der Tazzelwurm dem Aareufer entlang in Richtung Altstadt, die in verschiedenen Schlaufen durchquert wurde. Rasch entwickelten sich Dialoge: zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterwegs, ebenso aber zwischen Vorwärtsstrebenden und Interessierten am Streckenrand oder Aufmerksamgewordenen in den diversen Gaststätten.
Auffallend oft zu beobachten: lachende Gesichtern, Leute bei bester Laune, mit nach oben gerichteten Mundwinkeln. Geschwitzt wurde zwar – auch des lauen Spätsommerabends wegen – reichlich. Pulswerte bewegten sich in höheren Bereichen, erreichten aber kaum Höchstwerte.
Und für Abwechslung, Erfrischung, Flüssiges war in den Light Zones gesorgt. Um überraschende, erstaunliche, begeisternde Lichtkreationen handelte es sich. So führte der Parcours etwa über eine Ice-Zone, über eine Masse von Eiskügelchen. Und Solothurn liess sich nicht nur von seiner schönsten Seite entdecken, sondern auch in einem speziellen Licht. Das regte die Sinne an, begeisterte sorgte für Gedankenfülle.
So vermutete etwa Walter Jenny als erfahrener Wettkampfläufer und ehemaliger Sieger des 100-km-Laufes von Biel, dass „wohl viele unterwegs sind, die mit der Laufszene an sich nichts zu tun haben“ Etwas, das nicht nur er als willkommen betrachtete. Weil keine Zeit gemessen wurde, spielte es keine Rolle, wo und wie man es sich unterwegs gemütlich machte.
Dass eine Laufveranstaltung mit diesem Schwerpunkt auf Anklang stösst, zeigte sich rasch. Etwas über 1000 waren unterwegs. Und das in einer ausgelassenen, fröhlichen Stimmung. Die Ambiance, die Bilder und die Rückmeldungen führten auch bei den Organisatoren zu Glücksgefühlen. Sie, die sich an der in den USA erfolgreichen Laufserie Electric Run orientiert hatten, erhielten die Bestätigung, dass ein solcher Anlass auch in der Schweiz auf breiten Anklang stösst. „Ich bin superhappy, wir haben von 1000 geträumt und konnte diese Zahl noch übertreffen“, sagte OK-Präsident Boris Graber am Folgemorgen.
Als „extrem lustig“ erlebte er den Lauf, bei dem sich „schnell und langsam ergänzten, bei dem oft angehalten wurde, um Fotos zu schiessen.“ Im Vergleich machte er aus, „wie das Gruppenerlebnis in den Vordergrund rückte“. Und dass mit dem Rennen der 5 km das Happening noch längst nicht beendet war, zeigte sich in der Eventhalle, mit dem Zieleinlauf. Bis morgens um 2 Uhr feierte ein Grossteil der Sportlerinnen und Sportler weiter. Die Premiere des Light Run Solothurn machte klar: diese Idee verdient Kredit.