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«11 für HeimArt» - unter diesem Titel kickten ehemalige Fussballpromis für einen guten Zweck. «HeimArt» ist der Zusammenschluss von mittlerweile 18 Behindertenorganisationen, die zusammen am Stalden in Solothurn einen Laden führen.
Graue Haare und etwas mehr Kilos in der Bauchgegend: In den Kabinen des altehrwürdigen Stadions ging es zu wie bei einer Klassenzusammenkunft. Adrian Knup, Jürg Studer, Stéphane Chapuisat, Thomas Bickel und viele andere Stars vergangener Zeiten trugen das Dress der Suisse Legends mit Würde und sie bewiesen, dass Freundschaft die Zeit überdauert. Ähnlich sah es in der Kabine der FCS-Altstars aus. Robert Du Buisson, David Loosli, Sandro Vifian und viele weitere Kicker aus glorreichen FCS-Zeiten trafen sich seit langer Zeit wieder einmal.
Heiko Plaschy aus dem Wallis und Felix Mordeku aus Wil waren von besonders weit hergereist.
Grund dieses Zusammentreffens war der Charity-Event «11 für HeimArt» am Sonntag im Solothurner Stadion. Die Einnahmen aus dem Spiel gehen nämlich an den Verein HeimArt, der sich zum Ziel hat, behinderte Menschen besser ins gesellschaftliche Leben zu integrieren.
«HeimArt ist der Zusammenschluss von mittlerweile 18 Behindertenorganisationen, die zusammen am Stalden in Solothurn einen Laden führen», beschreibt Daniel Wermelinger vom vierköpfigen Organisationskomitee die Institution, die mit dem Benefiz-Turnier unterstützt wird. «In unserem Laden verkaufen wir seit bald vier Jahren die handwerklichen Produkte, die in den Institutionen hergestellt werden. Gleichzeitig ist der Laden auch ein Treffpunkt.» Er erhoffe sich einen kleinen fünfstelligen Geldbetrag, sagt Wermelinger. «Es geht uns aber nicht nur darum, Geld einzunehmen. Wir wollen vor allem auch unser Netzwerk ausbauen und mit einem Fest die Integration und die Inklusion der Menschen mit einer Behinderung fördern.»
«Es gibt keinen Zweiten wie Bregy», sagte 1994 Fernsehkommentator Beni Thurnheer über den Freistossspezialisten aus dem Wallis nach dessen legendärem Tor gegen die USA. Gestern Sonntag trat nun Georges Bregy im Solothurner Stadion zum Penalty an – und scheiterte kläglich. Halb so schlimm, denn diesmal ging es nicht ums Resultat, sondern um die gute Sache.
Das Publikum war bunt gemischt: Viel Prominenz, Fussballfans und Menschen mit Beeinträchtigungen, die in den verschiedensten Solothurner Institutionen leben, feierten zusammen ein fröhliches Fest. Die Tribüne und die schattigen Plätze im Stadion waren gut gefüllt und die Organisatoren mit dem Erfolg zufrieden. «Es ist wunderbar, wir sind glücklich, dass uns so viele Leute unterstützen», sagte Daniel Wermelinger.
Und wenn sich Regierungsrat Roland Heim ganz rechts aussen positioniert, dann ist ein Ball im Spiel. «Das ist nur im Fussball meine Position», erklärte Heim seine rein sportliche Ausrichtung. «Für mich war klar, dass ich bei so einem Anlass mitmache. Und ich sehe es natürlich auch als eine spezielle Ehre, gegen die Suisse Legends Fussball spielen zu dürfen.» «Es macht sehr viel Spass, auch wenn ich unter der Hitze etwas leide», fasste Samuel Scheidegger auf der Ersatzbank sitzend das kleine Turnier zusammen. Als Präsident des FC Solothurn fand er die Zeit, selber mit der Nummer 13 für die FCS-Altstars zu spielen. «Das Benefizturnier ist eine tolle Sache.»
«Suisse Legends viel, Kantonsrat noch nicht so viel.» Mit diesen Worten fasste derweil Platzspeaker Pedro Lenz die Bedeutung der Resultate des Turniers zusammen. Gewinner waren sie am Ende alle: Die Freunde des gepflegten Fussballs zeichneten sich durch die grösste Laufbereitschaft aus, die Mannschaft des Solothurner Kantonsrats durch das grösste Engagement, die Suisse Legends hatten am meisten Talent, während die Altstars des FC Solothurn mit einer fantastischen Chancenauswertung brillierten.