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Bereits zum dritten Mal wurde die «Authentica» dieses Jahr durchgeführt. Bereits am Start am Auffahrtsdonnerstag wurde mit 2500 Eintritten ein neuer Rekord erzielt. Nach dem diesjährigen Erfolg, wird nun über eine schweizweite Expansion nachgedacht.
Als würde das wildromantische Ambiente des Kapuzinerklosters nicht auch zum Lustwandeln einladen, wenn dort gerade kein Anlass stattfindet. Doch an der «Authentica», die heuer zum dritten Mal durchgeführt wurde, gilt dies umso mehr.
Dann wird nicht nur lustgewandelt, sondern lustvoll und dennoch bewusst eingekauft. Die wiederum gestiegenen Publikumszahlen sprechen für sich. Projektleiter Rafael Waber bilanziert für die Ausgabe 2014 über 7400 zahlende Besucher und weitere geschätzte rund 800 Kinder, Jugendliche und Besucher mit Gratis-Eintritt.
Auf einen gelungenen Start am Auffahrtsdonnerstag mit rekordmässigen 2500 Eintritten folgte ein Freitag mit 1300 Besuchern und ein sehr gutes Wochenende mit rund 3600, so Waber weiter.
Damit ist die Messe mit Kleinproduzenten, die alles aus einer Hand anbieten, gegenüber 2013 (7000 Besucher) abermals gewachsen. Dass am Wochenende gleichzeitig die Literaturtage Volk nach Solothurn gelockt haben, sei der «Authentica»-Messe eher dienlich als hinderlich gewesen, so Waber weiter.
Kurz vor der Messe wurde der Verein Authentica Schweiz ins Leben gerufen. Der Name ist Programm so Rafael Waber: «Von vielen Ausstellern sind wir in den letzten drei Jahren motiviert worden, uns weiterzuentwickeln.» So stammen auch die Aussteller aus der ganzen Schweiz. Fazit der Veranstalter: Das Konzept lasse sich überall in der Schweiz umsetzen, «an Orten, die wie das Kaupzinerkloster ein besonderes Ambiente versprühen», sicher aber nicht in einer Messehalle. Es sei möglich, in den fünf nächsten Jahren fünf weitere Standorte schweizweit zu erschliessen. «Und zwar mit Helfern vor Ort, die einen Heimvorteil schaffen und mit gutem Draht zu den Behörden.» Ebenfalls soll als Kräftebündelung eine Online-Plattform entstehen, auf der die Kleinproduzenten vorgestellt werden. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Rafael Waber, Urs Bucher, Hans-Jakob und Jörg Bruppacher, sowie Stefan Blaser. (ak)
«Oft können sich die Fans der Literaturtage auch sehr gut mit unserer Messe identifizieren.» Und das Datum sei den Organisatoren gerade wegen des ergiebigen Feiertags wichtig gewesen - was zu beweisen war. Rafael Waber schätzt auch, dass rund 50 Prozent der Besucher von ausserhalb der Region stammen. Nicht zuletzt auf der Grundlage dieser Erfahrung plant die «Authentica» einen «Expansionskurs», der die ganze Schweiz ins Auge fasst (siehe Kasten).
Es zählt das Eigenständige
Wiederum buhlten 60 Aussteller um die Gunst der Besucher. Davon wird turnusgemäss alljährlich die Hälfte durch neue Anbieter ausgetauscht. «Der Besucher soll jedes Mal eine neue Entdeckungsreise machen können», so Waber. Zudem erhalten so auch stets neue Produzenten die Möglichkeit, die Plattform zu nutzen. Und es klopfen fast wöchentlich neue Interessenten bei ihm an.
«Es kommen aber nicht jene Aussteller zum Zug, die viel zahlen, sondern jene, die unsere Kriterien erfüllen. Die Angebote müssen spannend sein.» Das Leitbild drückt es aus: «Es gilt jene zu stärken, die in überschaubarem Rahmen Eigenständiges schaffen und für das Resultat Verantwortung übernehmen» - und «bei denen Kreation, Herstellung und Verkauf aus einer Hand kommen.»
Im Teilbereich «Küche und Keller» lockte heuer die breite Palette vom Landjäger zur Salsiz-Spezialität, von den Bio-Nudeln zu den Wildkräutern und vom Schoggi über den Sirup bis hin zum Likör.
Dieser Bereich profitierte - wie es für eine Messe üblich ist - vor allem von Spontaneinkäufen. «Das gibt den Ausstellern ein Feedback direkt vor Ort - in Form des Umsatzes, der zur grossen Zufriedenheit ausfiel.»
Kauffreudig und nicht nur «zum Luege» seien die Konsumenten gekommen, so deren Gesamteindruck. Die Aussteller im Bereich des Handwerks ihrerseits dürften mehr auf langfristig wirksame Kundenkontakte als auf Spontankäufe zählen. «Viele Besucher behalten das Ausstellungsbüchlein und versehen ihre Lieblingsangebote mit Kreuzchen», so Wabers Feststellung.
Der Kunde überzeugt sich selbst
Insgesamt seien die Kunden auffallend interessiert gewesen. Sie löcherten die Produzenten mit Fragen über Herstellung und Herkunft der Waren. Auf das Knüpfen von Kontakten legt die Messe denn auch ihr Augenmerk.
Oder wie das Konzept des neu gegründeten Vereins Authentica Schweiz es ausdrückt: auf den Dialog der Kleinproduzenten und der wertorientierten Konsumenten. Immerhin sei die «Authentica» eben kein Label.
Stattdessen können sich die Kunden durch den direkten Kontakt selbst ein Bild machen, wie biologisch nachhaltig oder sozialverträglich die Produkte hergestellt worden sind: «Wir gehen davon aus, dass die Produkte qualitativ gut sind, und zwar, weil Menschen mit einer gewissen Haltung dahinterstehen.» Und überzeugen soll sich der Kunde letztlich selbst.