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Im Kapuzinerkloster werden Hefeteig-Friedenstauben produziert. Die Tauben werden am Samstagsmarkt verkauft und der Erlös gespendet.
In der Küche des Kapuzinerklosters stehen 20 Kinder und folgen konzentriert den Erklärungen von Werner Kaiser. Er zeigt, wie aus einer Hefeteigkugel eine Taube gemacht wird. Kaiser arbeitet ehrenamtlich im Kloster.
Gegenwärtig hilft er mit, dass Schulklassen «Friedenstauben» aus Zopfteig machen können. Diese werden dann am Samstagsmarkt beim Kronenplatz verkauft. Auch das Dischermheim hilft mit: Sie dekorieren die Tauben mit dem Hinweis, wohin der Erlös gespendet wird. Er kommt dem Hilfswerk Parasolka zu gute, das sich für Menschen mit einer Behinderung in der Ukraine einsetzt.
Die Aktion ist diese Woche entstanden. Urs Bucher und Selma Dubach vom Kapuzinerkloster wollten angesichts der jetzigen Weltlage nicht inaktiv bleiben. Auch Werner Kaiser meint: «Nichts machen ist keine Option.»
240 kleine Hefetauben haben die Kinder am Freitagmorgen innerhalb kurzer Zeit gemacht, jedes Kind macht mehr als zehn Tauben. «Jetzt müssen viele Menschen aus der Ukraine in ein anderes Land. Das tut mir leid», sagt die zwölfjährige Sevda , während sie den Teig bearbeitet.
Die neunjährige Graceline steht neben ihr und sagt betroffen: «Und sie müssen auch eine neue Sprachen lernen.» Auch Louise beschäftigt die vielen Flüchtenden. Die Elfjährige meint:
«Mit den Täubchen können wir helfen. Das gibt ein gutes Gefühl.»
Gleichzeitig macht es den Kindern Spass, mit dieser Aktion aus dem Schulalltag auszubrechen, meint ihr Lehrer René Kaiser. Über den Krieg sprechen sie auch im Unterricht. Die Kinder haben viele Fragen über den russischen Präsidenten Vladimir Putin und was mit den Flüchtenden passiert. «Mein Ziel ist es, den Kindern Ängste zu nehme», sagt der Lehrer.
«Ich hoffe, dass die Ukrainer gewinnen. Russland ist schon ein so grosses Land», sagt der neunjährige Laurent. Matti pflichtet ihm bei und meint:
«Man muss jetzt auch an die anderen Leute denken, die in einer schwierigen Situation sind.»