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Bei der Eröffnung der 14. Solothurner Biertage liess sich auch Stadtpräsident Kurt Fluri blicken. Er konnte sich bei der vielfältigen Auswahl allerdings nicht für ein Lieblingsbier entscheiden.
Glaubenskrieg? Wer die friedliche Stimmung an den Festbänken, im grossen Ausstellungszelt oder in der festlich gedeckten Reithalle sah, konnte fast nicht glauben, was Biertage-Initiant Alex Künzle seinen Gästen ausser Bier und Imbiss noch vorsetzte. Doch er tobt offenbar, der Glaubenskrieg. «Das bayerische Reinheitsgebot feiert sein 500-Jahr-Jubiläum – doch ist es längst nicht bei allen Brauern beliebt.»
So fassten die Craft-Beer-Brauer dies als Einmischung in ihre Freiheiten beim Biermachen auf, «sie halten uns traditionelle Brauer für Banausen und Trittbrettfahrer ihrer Erfolge», so der Inhaber der einheimischen «Öufi»-Brauerei. Und brach eine Lanze für das Reinheitsgebot: «Auch innerhalb dieser Vorschriften können wir ausgefallene Biere machen», konnte man dies als Wink auch an die wohl längste Bierbar dieser Stadt an der Reithallen-Wand interpretieren: 33 Sorten von 32 engagierten Kleinbrauereien sind allein dort im Ausschank. «Wichtig ist, dass alle ihr persönliches Lieblingsbier herausfinden», plädierte Künzle für den absoluten Spassfaktor in und um die Reithalle.
Während draussen die Abendsonne zunehmend mehr Gäste im Biergarten beschien, unterhielt auf der Reithallen-Bühne der Kabarettist und Kontrabassist Philipp Galizia die geladene Gastig mit launischen Aperçus, natürlich auch zum Thema Alkohol – so etwa in seiner bekannten Moritat zum «Totengräber».
«Gerne in Solothurn»
Unter den Gästen auch Stadtpräsident Kurt Fluri, von Wengia-Zeiten her mit dem Hopfensaft sehr wohl vertraut. «Ich trinke gerne ein Bier», bekannte er – auch wenn er keine Präferenz für eine gewisse Sorte habe.
Aber die Vielfalt, die es in den letzen Jahren gegeben habe, sei schon beeindruckend, ja es sei «schon fast unheimlich, wie viele Brauereien es inzwischen gibt.» Jedenfalls stelle er bei Reisen durch die Schweiz immer wieder fest, dass gerade in Brauerkreisen zu hören sei, «Wir sind immer sehr gerne in Solothurn». Und für den Stadtpräsidenten ist damit klar: «Wir haben ja hier mit den Biertagen schon bald eine Bier-Authentica.»
Letztes Jahren waren es 12'000 gewesen, welche der «Bier-Authentica» einen Besuch abgestattet hatten. Und die Entdeckungsreise wird nicht zuletzt wegen des «Glaubenskrieges» immer spannender. Beispiel gefällig? So hat das Bucheggberger Bier heure ein «Africa Amber Ale» im Angebot. Und wo Afrika draufsteht, ist auch Afrika drin – nämlich «zwei Sorten afrikanischer Hopfen», wie Dolf und Urs Kipfer betonen.