Mümliswil-Ramiswil
Belchen-Infocenter: Wo die Betonelemente herkommen

Eine Guldentaler Reisegruppe war unterwegs ins Belchen-Infocenter.

Myriam Sperisen
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Belchen-Infocenter
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Erich Dobler: «Schade, dass wir nicht in den Tunnel konnten.»
Fasziniert von der Bauweise: Cornelia Lisser und Tochter Melanie.
Ortsparteipräsident Peter Studer: «Bislang war ich noch nie hier.»
Erika Dobler: «Wir sehen die Betonelemente in der Klus tagtäglich.»
Hans Altermatt: «Die riesige Baumaschine ist faszinierend.»

Belchen-Infocenter

Patrick Luethy;Patrick Lüthy;

Man hätte fast meinen können, die Strasse der «Breitehöchi» sei zuvor extra noch schnell schwarz geteert worden. Als ob jemand geahnt hätte, dass am Wochenende die «Schwarzen», also die CVP aus dem Guldental, eine Exkursion Richtung «Belchen» unternehmen würde. Auf Einladung von Ortsparteipräsident Peter Studer fanden sich am Samstagvormittag die Parteikollegen hinter der Post in Mümliswil ein. Ziel war das Infocenter der Baustelle «Belchen». Den Guldentalern war klar: Der schnellste Weg führt über den Jura. Zunächst über die Breitehöchi, über Bärenwil, dann Richtung Teufelsschlucht und rechtzeitig beim Schiessplatz abbiegen, und dort war bereits das Schild mit der Aufschrift «Infocenter Belchen« zu sehen.

Sein Bruder war Polizist im Thal

Nach weniger als 20 Minuten traf die Delegation beim Infocenter oberhalb von Hägendorf ein, wo bereits Heiner Roschi wartete. Der Hägendörfer Pensionär ist vom Bundesamt für Strassen (Astra) als Guide angestellt. Er kennt sich bestens mit dem Projekt «Belchen» aus. «Die meisten werden aber meinen Bruder besser kennen», wandte sich Roschi an die Guldentaler Delegation, denn: «Er war jahrelang Polizist im Thal.» Schmunzeln und Zustimmung unter dem Publikum, man erinnert sich. Roschi erklärt die komplexen Baumaschinen und was es alles braucht, damit der Bau der Sanierungsröhre realisiert werden kann. Hier erhalten die Guldentaler einen Einblick, was mit den grossen Halbschalenelementen aus Beton geschieht, die sich in der Klus bei der Firma Marti AG aufhäufen. Sie werden jeweils mit einem Tieflader über Oensingen auf die Belchenrampe neben der Autobahn transportiert, wo sie schliesslich weiter verarbeitet werden. Die Präzision der Maschinen ist nicht der einzige Aspekt, der die Besucher zum Staunen bringt. Auch die Tatsache, dass es sich beim neuen Tunnel lediglich um einen Sanierungstunnel handelt, war für viele neu. «Weil die geologischen Gegebenheiten aussergewöhnlich sind, müssen die beiden bestehenden Röhren nach 50 Jahren dringend saniert werden und dafür braucht es die dritte Röhre. Sonst würde es zum Verkehrschaos ausarten», begründet Roschi die immense Massnahme. Es war faszinierend, was hier gezeigt wurde und Exkursionsteilnehmer Niklas Häfeli hatte bereits vorher gewusst, was etwa auf ihn zukommen würde, denn er nahm nicht zufällig an der Expedition teil: «Ich will später einmal Ingenieur werden», so der junge Mümliswiler. Für eine bestimmte Fachrichtung hat er sich noch nicht entschieden. Im Rückblick war die Exkursion dennoch interessant, auch wenn viele der Teilnehmer die Wanderschuhe angezogen hatten, in der Hoffnung auf eine Baustellenbesichtigung im Tunnel. «Das ist leider nicht möglich», so Heiner Roschi.

Voranmeldungen Führung Infopavillon «Belchen» unter: www.belchentunnel.ch