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Aufatmen beim Zähnteschür-Verein: Alles bleibt, wie es ist, der drohende Verkauf des historischen Gebäudes ist abgewendet. Der Grund: Die Mathys-Stiftung für Wohlfahrt und Kultur übernimmt in den kommenden Jahren eine Defizitgarantie.
Die Mathys-Stiftung für Wohlfahrt und Kultur will dem Verein bei Unterhaltsarbeiten am Gebäude finanziell unter die Arme greifen. Dies erläuterte am Dienstagabend Roger Bader, Präsident der Jugend-, Kultur- und Sportkommission im Gemeinderat.
Noch vor wenigen Woche sah es ganz so aus, als ob der Verein die Schür verkaufen müsste. Die Besucherzahlen waren rückgängig, es gab weniger Helfer und finanziell wurde es eng. Das Überleben hatte dem Verein lange die Vermietung der Schür an Private gesichert. Und genau dort lag der Knackpunkt: Laut einer richterlichen Verfügung von 1987 sind pro Jahr nur sechs Grossanlässe erlaubt. In den letzten Jahren war der Vertrag nicht mehr beachtet worden, bis sich nun eine lärmgeplagte Anwohnerin plötzlich wieder daran erinnerte.
Mit der Zusage sind die Probleme gelöst
Mit der Jura Immobilien AG und dem Bettlacher Unternehmer Beat Leimer, der ein Zentrum für Kunst und Geschichte errichten wollte, standen bereits mögliche Käufer für die Zähnteschür bereit. Mit der Zusage der Mathys-Stiftung sind die Probleme nun gelöst: Der Verein ist finanziell nicht mehr auf die Vermietung des historischen Gebäudes angewiesen. Die beiden Käufer haben ihr Angebot sistiert.
Die Zusage der Mathys-Stiftung gilt bis auf weiteres, die Stiftung kann die Unterstützung mit einer Kündigungsfrist von zwei Jahren kündigen. Ein möglicher Investitionsplan, der im Gemeinderat präsentiert wurde, listet für die kommenden acht Jahre einen möglichen Investitionsbedarf von rund 190'000 Franken auf.
Der Gemeinderat Bettlach erhöht seinen Sonderbeitrag an den Zähnteschür-Verein von jährlich 2800 auf 4000 Franken. «Eine Kleinigkeit, die wir von der Gemeinde beisteuern können», fasste Gemeinderätin Barbara Leibundgut die einhellige Meinung im Rat zusammen. Der Verein bleibt Träger und Eigentümer des Gebäudes. Die letzte Entscheidung liegt nun beim Verein. Er hält seine Generalversammlung am 11. Mai ab.
Migros-Tochter Voi bei Jowissa
Ein weiteres Geschäft mit einer Wirkung fürs ganze Dorf ging am Dienstag durch den Gemeinderat: Die Migros-Tochter Voi möchte in Bettlach eine Filiale ihrer «Quartierladen-Kette» Voi eröffnen. Die Migros ist deswegen auf die Jowissa zugegangen, die unterhalb ihres bisherigen Standortes einen Neubau realisieren möchte. Während die Jowissa gemäss Konzept künftig Erdgeschoss und Obergeschoss belegen soll, möchte die Migros im Untergeschoss im Süden 450 Quadratmeter Verkaufsfläche und 20 Parkplätze realisieren.
Die Knacknuss des Projektes: Für den Neubau müssen zwei Landparzellen zusammengelegt werden, die sich jedoch in zwei unterschiedlichen Bauzonen befinden. Die eine Parzelle befindet sich in einer Zone, die 40 Prozent Grünfläche vorschreibt. Der Gemeinderat hat am Dienstag nun das Problem behoben und der Umzonung dieser Parzelle zugestimmt. «Wir sind froh, einem Dorfladen einen Platz geben zu können», sagte Gemeindepräsident Hans Kübli. Die Umzonung muss noch endgültig bewilligt werden, eine Vorprüfung des Kantons ist aber bereits positiv ausgefallen.