Startseite
Solothurn
Schwarzbubenland
Trotz Regen war der Fasnachtsumzug am Büre Nöijahr ein Publikumsmagnet. Die Zuschauer wurden bei strömendem Regen für ihr Ausharren mit einem bunten Konfettiregen belohnt.
Mit einem prächtigen Sonnentag verabschiedete sich an Silvester das alte Jahr. Doch den Jahresbeginn hätten sich die Bürener Närrinnen und Narren gerne anders gewünscht. Etwa so wie das Motto vom diesjährigen Büre Nöijohr «Mir si begeistert»! Doch das neue Jahr bescherte einen wenig begeisternden Dauerregen.
Der Zunftmeister der Türmliwiler-Zunft Markus Nidegger nahms gelassen. Seit 16 Jahren sei er dabei, aber so ein Hudelwetter habe er noch nie erlebt. Schnell änderte sich das triste Bild. Trotz Dauerregen strömten viele Besucher ins Aarestedli um das Büre Nöijohr mit seinem Fasnachtsumzug zu erleben. Für viele Besucherinnen und Besucher wirkt der Umzug wie ein Publikumsmagnet. Bei strömendem Regen wurden die Zuschauer für ihr Ausharren mit einem bunten Konfettiregen belohnt.
«Bure draie düre»
Nach dem lautstarken Start durch zwei Böllerschüsse, setzte sich das närrische Spektakel in Bewegung. Vorweg, wie es in Büren üblich ist, der Nimmerselig, die auf ewig verfluchte Figur des Brandstifters, der am zweiten Fasnachtstag verbrannt wird. Es gab noch mehr zu bestaunen. Der FC Büren der zusätzlich mit einer Schnitzelbankgruppe fasnächtlich aktiv ist, und der Turnverein glossierten mit ihren Wagen die Bauprobleme vom Stedtli. Nicht dass nun Büren jetzt umfahren wird. Die Fahrt zur Bauerei im Stedtli kann auch Spass machen, meinten die FCler und liefen als Pflastersteine verkleidet mit ihrem Sujetwagen.
Dagegen verkündete der Turnverein: Büren ist steinreich und spielte damit auf den Stedtlibach an - eine gepflasterte Rinne. Einige angefressene Fasnächtler um Wagenbauchef Fabian Kocher machten sich einen Spass, die TV-Sendung «Bauer, ledig sucht Frau» zu karikieren. Aus dem Motto «Mir draie dure» entstand flugs «Bure draie düre». Auf ihrem unübersehbaren Wagen gings dann auch lustig hin und her. Ja man schien gar fündig geworden sein, wie sich nach dem Decolleté der strammen Maid auf dem Wagen schliessen lässt.
Bunte Tupfer im grauen Nass setzten die verschiedenen Guggencliquen. Vorneweg die Bürener Houzbruggfäger, ganz in Blau die Pip-Pop-Clique oder kunterbunt die Wiesener Wildbachfeger und die Mülchijäter. Dagegen dezent in seriösem Schwarz ganz auf Charly Chaplin getrimmt, die Gugger aus Oberdorf. Ohne die Gugger wäre so ein Umzug wie eine Suppe ohne Salz. Und für ganz besondere bunte Tupfer sorgten die Schülerinnen und Schüler der Schule Büren. Sie wandelten vergnügt als bunte Legosteine durchs Stedtli. Zwischenspiele gabs mit allerlei bunten Gestalten. Sie bescheinigten dass der Weltuntergang mit ihnen keinem Zusammenhang hätte. Eine mittelalterlich gekleidete Gruppe war auf der Suche nach einem günstigen Schloss.
Gar ein Novum in der Geschichte des Büre Nöijohr war: Der so oft an der Plakettenvernissage gescholtene Bürener Gemeinderat mit Ratspräsidentin Claudia Witschi hatten seinen Plausch am Umzug. Während die verschiedenen Gugger noch mit Platzkonzerten erfreuten, trafen sich die Jüngsten zur Kinderfasnacht in der alten Turnhalle.