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Klub der jungen Geschichten
Lavin Imboden, Alosen, 4. Primar
«Wir waren absolut sicher, dass nichts schiefgehen kann. Leider zu sicher.» Das sagte Leopold seiner Frau, als er vom Feldzug nass und traurig zurückkam. Es war so: Die Schwyzer hatten schon viel getan, etwa den Klostersturm usw. Das wollen die Ritter und edlen Herren ihnen zurückzahlen. Leopold sammelte ein Heer von ein paar Tausenden. Als das die Urner und die Unterwaldner hörten, gingen sie sofort zu den Schwyzern, um sie zu warnen. Sie nahmen an, dass die Edlen über Ägeri am See entlangkommen würden.
So war es auch. Die Ägerer sagten, für die Eidgenossen machen wir alles seit 1291! Sie hatten einen super Plan: Sie würden «Trämel»* und Steine «s Tobel»** runter werfen, sodass die Edlen in den See fliegen, doch Leopold konnte das ja nicht wissen. Dann war es so weit. Leopold startete seinen Feldzug in Basel mit ca. 1000 Männer, und es kamen immer mehr. Den letzten Stopp machte er in Zug. Das wussten aber auch die Eidgenossen. Wie sie es dachten, schliefen Leopold und sein Heer auch dort. Sie wollten früh los und dann am Mittag in Ägeri nach dem See zu Mittag essen.
Die Schwyzer hatten am ganzen See Posten aufgestellt. Sobald die Spitze des Heers am letzten Posten ankam, würde das Kuhhorn tönen. Dann hacken alle die Seile, die die «Trämel» und die Steine zu Bündeln machten ab. Genial dachten die Eidgenossen. Doch Leopold änderte den Plan, er wollte die Rast schon vor dem See machen. Als er jedoch vor dem See ankam, erschrak er. Ein Riesentümpel ist das, kein See «VERRECKTÄ STÄRNE CHAIB!!!»***, fluchte Leopold. Da lachten ein paar Ägerer, die Leopold begrüssen wollten. Du kannst ja nicht mal fluchen. Wie im Chor schrien sie: «VERREKTÄ STÄRNE MUGER DUBEL CHAIB!!»***.
Doch in diesem Moment sagte Leopold: «Wir gehen weiter.» Als die Spitze des Heers den letzten Posten erreichte, ertönte das Kuhhorn. Mit einem Ruck stiessen alle ihr Beil oder Schwert in die Seile und alle «Trämel» und Steine rollten und flogen das «Tobel» runter. Die meisten ertranken, doch Leopold konnte sich retten. Er zog sein Pferd aus dem Wasser. Aber als das bockte, fluchte er: «VERRECKTÄ STÄRNÄ CHAIB NÖD LAUFÄ HÜT VERRECKTÄ HERRGOTTS CHAIB!!!!!!!!». Am Schluss lief er nach Hause.
*Schweizerdeutsch für Baumstämme
**Hang
***Fluchen auf Schweizerdeutsch