Der FC Aarau kommt in der Challenge League gut aus den Startlöchern. Dank einem sehenswerten Weitschuss von Bastien Conus schlägt er Thun im Brügglifeld im ersten Spiel der Rückrunde 1:0. Es ist der dritte Sieg im dritten Heimspiel unter Trainer Boris Smiljanic.
Die «Operation Aufholjagd» ist tatsächlich am Laufen. Schon in den ersten 90 Minuten der Rückrunde in der Challenge League hat der FC Aarau den Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze von neun auf maximal sieben Punkte verringert. Weil Leader Wil am Freitag in Vaduz nur 2;2 spielte, ist der Aarauer 1:0-Sieg gegen Thun noch etwas wertvoller. Am Sonntag sind dann die ebenfalls noch vor Aarau klassierten Yverdon (in Bellinzona) sowie Stade Lausanne-Ouchy und Lausanne-Sport im Direktduell gefordert.
Aarau verdankte den Sieg einer geschlossenen und defensiv soliden Mannschaftsleistung – und natürlich dem sehenswerten Schuss von Bastien Conus in der 36. Minute. Der linke Aussenverteidiger zog aus rund 18 Metern ab, traf den Ball mit dem Vollrist perfekt und bezwang Thuns Keeper Matic mit seinem Flachschuss in die weite Ecke.
Der Siegestreffer war der Höhepunkt einer ansonsten an spielerischen Leckerbissen armen Partie. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt neutralisierten sich Aarau und Thun weitgehend. Kein Team konnte sich über eine längere Phase Vorteile erspielen. Und auch gefährliche Torszenen waren selten. Aarau hatte früh bei einem Kopfball von Shkelqim Vladi eine Chance, danach aber bis zu Conus' Tor keinen Schuss mehr aufs gegnerische Tor.
Auch Thun blieb offensiv einiges schuldig. Zu ihrer besten und einzigen wirklich gefährlichen Situation nach der Aarauer Führung kamen die Berner Oberländer nur dank gütiger Mithilfe des Gegners. Aaraus Abwehrchef Aleksandar Cvetkovic spielte den Ball in der 64. Minute nahezu unbedrängt dem Thuner Leonardo Bertone in den Lauf. Den Fans auf dem Brügglifeld stockte der Atem – und Bertone raufte sich Sekunden Später ebenso wie Cvetkovic die Haare: Er hatte den Ball alleine vor FCA-Keeper Simon Enzler am Tor vorbeigeschoben.
So blieb letztlich der Eindruck eines zwar nicht berauschenden, aber doch weitgehend soliden Auftakts der Aarauer. Das gilt für die Mannschaft, wie auch für Vladi bei seinem Comeback. Der Mittelstürmer, der sein letztes Pflichtspiel vor über vier Monaten bestritten hatte, beschäftigte die Thuner Abwehr immer wieder mit seinen Antritten und seiner Wucht. Ausser beim Kopfball in der Startphase sowie einem geblockten Schuss kurz nach der Pause blieb er im gegnerischen Strafraum aber wirkungslos. Weil das entscheidende Tor durch einen Verteidiger trotzdem für die Aarauer fiel, konnten diese es verschmerzen, dass ihr Goalgetter bei der Rückkehr noch leer ausging.
Schmerzhaft endete die Partie dafür für den starken rechten Aussenverteidiger Noël Wetz und für den ebenfalls auffälligen Mittelfeldspieler Mischa Eberhard. Wetz erhielt einen Schlag auf den Fuss und musste in der Schlussphase mit Problemen am Sprunggelenk ausgewechselt werden. Noch früher war die Partie für Eberhard zu Ende. Ihn zwickte es Mitte der zweiten Halbzeit im Oberschenkel.