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Sport (AZ, BT)
Nach einem nie gefährdeten 4:1-Erfolg gegen den SV Höngg kommt der FC Wohlen der Teilnahme am Schweizer Cup einen Schritt näher. Die Wohlener stehen nun in der zweiten und finalen Runde in der Cup-Qualifikation der Ersten Liga.
Am Samstagabend gastierte der SV Höngg im Stadion Niedermatten. Die Zürcher sind in Gruppe 3 der 1. Liga aktiv und belegen dort zurzeit den zwölften Rang. Die Gastgeber aus Wohlen gingen also als Favoriten in diese Partie und wurden dieser Rolle früh gerecht. Zwar kamen die Gäste nach wenigen Sekunden zum ersten Abschluss der Partie, in der Folgezeit übernahmen jedoch die Hausherren das Zepter.
Schon nach elf gespielten Minuten ging der FC Wohlen in Führung. Innenverteidiger Nicolas Künzli war für einen Eckball wiederholt nach vorne geeilt und erweist sich immer mehr als echter Waffe, was Standartsituationen anbelangt. Er stiegt am höchsten und konnte unbedrängt einnicken.
Im Anschluss erarbeitete sich Wohlen weitere gute Torchancen. Allen voran Ronny Minkwitz ackerte im Mittelfeld und suchte den Torerfolg. Diesem kam er auch nur wenige Minuten nach dem 1:0 sehr nahe, als sein Distanzschuss von SVH-Goalie Leon Merkas nur mit Mühe mit den Fingerspitzen über die Latte gelenkt wurde.
In der 41. Minute leistete sich dieser dann jedoch einen folgenschweren Lapsus. Einen eigentlich einfachen Rückpass seines Mitspielers konnte Merkas nicht kontrollieren, sodass der Ball zum 2:0 ins Tor rollte. Ein klassisches Eigentor der Marke Slapstick und fast schon sowas wie eine Vorentscheidung. Bis dahin gab Wohlen klar den Ton an, wenn auch Höngg immer wieder zu gefährlichen Kontern ansetzte.
Die 2:0-Führung für die Freiämter zur Pause ging zu diesem Zeitpunkt dennoch völlig in Ordnung und auch nach dem Pausentee sollte sich an diesem Umstand nichts ändern.
In der 53. Minute jedoch kamen die Gäste aus Höngg überraschend zum Anschlusstreffer. Dalibor Stojanov war per direkt verwandeltem Freistoss erfolgreich und liess FCW-Goalie Olivier Joos dabei alt aussehen.
Die Freude über den Treffer währte nicht sonderlich lange. Nur zwei Minuten später kam der für den angeschlagenen Vilson Doda früh eingewechselte Batuhan Karadeniz im Sechzehnmeterraum an den Ball und wurde regelwidrig von den Beinen geholt. Der Gefoulte trat selbst an und drosch den Ball mit viel Willen ins rechte Torreck und verbesserte damit die bis dahin eher schwache Elfmeterbilanz der Wohler in dieser Saison.
Wohlen drückte daraufhin auf einen weiteren Treffer, der auch kommen sollte. In der 74. Minute nutzte erneut Nicolas Künzli einen Eckball für seinen zweiten Torerfolg des Tages. Er schaltete aus dem Gewühl heraus am Schnellsten und wuchtete den Ball durch die Beine von Merkas in die Maschen.
Zum grössten Aufreger des Spiels kam es in der 78. Spielminute. Ronny Minkwitz lief alleine auf Merkas zu, legte sich den Ball im letzten Moment jedoch etwas zu weit vor. Beim Versuch das runde Leder doch noch zu erwischen traf er den herausgeeilten Merkas unglücklich am Kopf. Dieser verletzte sich dabei so schwer, dass er benommen vom Feld genommen und durch Lukas Winzep ersetzt werden musste. Für diese Aktion wurde Minkwitz mit Rot des Feldes verwiesen. Eine zu harte Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Minkwitz hatte klar die Intention den Ball zu spielen und kam schlichtweg zu spät. Eine Absicht kann man ihm hier nicht unterstellen.
Im Anschluss an die Aktion kam es noch zu einer grösseren Rudelbildung, bei der sich auch einige Spieler des SV Höngg genötigt fühlten handgreiflich zu werden. Letztlich mussten auf beiden Seiten einige Spieler froh sein, nicht auch noch die Rote Karte gesehen zu haben.
Auch in Unterzahl war der FCW die bessere Mannschaft und hätte das Ergebnis sogar noch in die höhe schrauben können. Am Ende gehen die Wohler als verdiente Sieger vom Platz und treffen in der nächsten Runde auf den FC Azzurri 90 LS, oder den FC La Chaux-de-Fonds.
Stadion Niedermatten. – 225 Zuschauer. – SR: -. – Tore: 11. Künzli, 41. Merkas, 53. Stojanov, 55. Karadeniz (Penalty), 74. Künzli.
Wohlen: Joos; Bozic, Muslin, Künzli, Calbucci (79. Golaj); Keranovic, Seferi (89. Cuinjinca), Balaj (89. Waser), Minkwitz; Schiavano (79. Milicaj), Doda (20. Karadeniz).
Höngg: Merkas (79. Winzap); Lukikenga, Stojanov, Riso, Betrisey (65. Pepperday); Lorito (46. von Thiessen), Derungs, Schreiner (59. Nardo); Kocalyildiz, Salkic (70. Lodise), Anioke.
Bemerkungen: Wohlen ohne Bali (Nicht im Aufgebot), Weber (Aufgebot anderes Team), Thaler, Lugo (Beide verletzt); Höngg ohne Vera, Gullo, Weiler (Alle verletzt), Dragusin (Beruf), Rutz (Privat), Constancio (Gesperrt) – Verwarnungen: - 52. Bozic, 71. Anioke, 78. Schiavano, 78. Pepperday. – Besonderes: Ronny Minkwitz sieht in der 78. Minute die Rote Karte für Grobes Einsteigen.