Fussball
Im Hoch dank Ciriaco Sforza: Der FC Wohlen träumt vom Meistertitel

Der FC Wohlen schwebt vor dem Cupschlager gegen Muri auf Wolke sieben. «Challenge-League-Meister klingt nicht schlecht», sagt Alban Pnishi. Der Captain warnt aber trotz der souveränen Tabellenführung vor zu grossen Erwartungen.

Ruedi Kuhn
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Trainer Ciriaco Sforza ist der Wohler Baumeister des Erfolgs.

Trainer Ciriaco Sforza ist der Wohler Baumeister des Erfolgs.

GERRY FREI

Lucien Tschachtli spielt gerne Golf. Am vergangenen Donnerstag nahm sich der neue Stratege des FC Wohlen wieder einmal Zeit für sein Hobby. «Es lief nicht wunschgemäss», blickt er zurück. «Ich komme in letzter Zeit leider nur selten zum Spielen. Aber es hat grossen Spass gemacht.»

Tschachtli im Stress

Der Grund für den einen oder andern Fehlversuch liegt auf der Hand: Tschachtli ist im Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft des FC Wohlen bis Ende Oktober ein Einzelkämpfer. Er ist voll gefordert, hin und wieder sogar im Stress. Mag sein, dass er als Golfer momentan genauso wie der frühere Superstar Tiger Woods mehr Bälle sucht als Bälle schlägt, aber als Macher des Freiämter Challenge Ligisten setzt Tschachtli Massstäbe: Was der 66-Jährige zusammen mit Trainer Ciriaco Sforza in den vergangenen drei Monaten auf die Beine stellte, hat Hand und Fuss.

In sportlicher Hinsicht läufts rund. Fünf Siege und ein Unentschieden lautet die aktuelle Bilanz. Der FC Wohlen ist in dieser Saison als einzige Mannschaft der Top 20 im Schweizer Fussball noch ungeschlagen. Was ist, wenn das so weitergeht? «Unser Ziel ist ein Rang zwischen eins und fünf», erklärt Tschachtli. Und was ist, wenn der FC Wohlen bis zum Schluss vorne bleibt? «Dann sind wir Challenge-League-Meister. Mehr ist nicht möglich.»

Die Erwartungen dämpfen

«Challenge-League-Meister klingt nicht schlecht», sagt Alban Pnishi. Der Captain des FC Wohlen warnt aber trotz des 2:0-Erfolgs in Winterthur am Samstag und der souveränen Tabellenführung vor zu grossen Erwartungen. «Natürlich haben wir einen Lauf. Natürlich war der Saisonauftakt beinahe perfekt», fügt der 23-jährige Abwehrchef hinzu. «Ob wir diesen Höhenflug durchziehen können, ist eine andere Frage. Sollten wir am Schluss tatsächlich ganz vorne sein, wäre das ein Fussballwunder. Wichtig ist, dass wir auf dem Boden bleiben und von Spiel zu Spiel schauen.»

Im Hoch dank Sforza

Der Hauptgrund für das sportliche Hoch ist nach Ansicht Pnishis der Trainerwechsel von David Sesa zu Ciriaco Sforza. «Mit Sforza ging ein Ruck durch die Mannschaft», sagt der Innenverteidiger. «Es war wie ein Schub. Ich habe das Gefühl, dass jetzt ein anderes Team spielt als im vergangenen Jahr.» Bevor es in knapp zwei Wochen mit dem Heimspiel gegen Chiasso in der Meisterschaft weitergeht, steht am nächsten Samstag der Cupschlager gegen den 1.-Ligisten FC Muri auf dem Programm. «Das wird eine ganz schwierige Aufgabe», warnt der Innenverteidiger vor der Unterschätzung des vermeintlich einfachen Gegners. «Für Muri ist es das Spiel des Jahres. Wir können in diesem Derby eigentlich nur verlieren.»