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Sport (AZ, BT)
Ein Penaltytreffer kurz vor Schluss entschied das Zurzibieter 2.-Liga-Derby zwischen Koblenz und Klingnau. Die Gäste gingen mit 1:0 nach Hause.
Samstagabend, kurz vor 19 Uhr. Auf der Zufahrtstrasse vom Dorfzentrum in Koblenz hoch zum Sportplatz Eichhalde staut es. Eine lange Wagenkolone schlängelt sich durch das ruhige Quartier. Oben angekommen, herrscht dann Hochbetrieb. Gegen 300 Schaulustige haben sich zum Kräftemessen zwischen den beiden Zurzibieter 2.-Liga-Teams Koblenz und Klingnau eingefunden.
Nach fast fünf monatiger Winterpause ist das Feuer auf Regionalfussball wieder entfacht. In der wettkampflosen Zeit hat sich insbesondere bei den Koblenzern einiges getan. Das Trainerpersonal wurde ersetzt, ein halbes Dutzend neue Spieler verpflichtet. Vor allem aber will der Verein nach der Strafenflut im Herbst auf dem Feld wieder sportliche Antworten liefern.
So viel vorne weg: Beide Mannschaften hatten ihre Emotionen im Griff. Die Zweikämpfe wurden zwar hart geführt, aber mit dem nötigen Respekt. Bestes Beispiel lieferte die Szene rund eine Viertelstunde vor Schluss, als Klingnaus Thaqaj Shqiprim beim Versuch, den Ball an Yannik Zimmermann vorbeizuspielen, zu spät kam und den Koblenzer Torhüter am Bein traf. Während von aussen ein Platzverweis gefordert wird, bietet Zimmermann Shqiprim das Shakehands an. Der Schiedsrichter belässt es bei einer Verwarnung.
Kein Pardon kannte der Unparteiische kurz vor Pause, als nach einer Flanke von rechts Edmond Bektasi zur vermeintlichen Führung für die Klingnauer einköpfte. Dem kurzzeitigen Jubel folgte umgehend die Strafe. Bektasi hatte den nach Ansicht des Schiedsrichters den Ball absichtlich mit der Hand ins Tor spediert. Dafür erhielt der Verteidiger die rote Karte. Es war so etwas wie der Wendepunkt in der Begegnung. Jedoch nicht zugunsten der Heimmannschaft.
Die Koblenzer, die sich zuvor einige vielversprechende Abschlussversuche erspielten und eher mehr Anteile besassen, wussten mit der zahlenmässigen Überlegenheit wenig anzufangen. Sämtliche Offensivbemühungen versandeten in der zweiten Halbzeit ohne zählbares Ergebnis. Diese Ansicht teilte auch der neue Koblenzer Trainer Gianluca Pasanisi: «Wir haben durch die dichte Abwehr der Klingnauer leider keine Lösungen gefunden.»
Anders die Klingnauer: Die Mannschaft von Danijel Kovacevic verstand es geschickt, allen voran Abwehrchef Bora Kalyon, die Räume für die Koblenzer zu schliessen und gleichzeitig gefährliche Konter zu lancieren. Einen ersten Matchball vergab Thaqaj Shqiprim, als er den Ball alleinstehend nicht an Yannik Zimmermann vorbeibrachte.
Als sich die Punkteteilung abzeichnete, sorgte eine Aktion im Koblenzer Strafraum dafür, dass es nicht beim torlosen Auftakt in die Rückrunde bleiben sollte. Nexhdet Gusturanaj wurde in der 85. Minute nach einer ungeschickten Intervention des Koblenzer Verteidigers von den Beinen geholt. Der Gefoulte trat selbst an und verwertete den Strafstoss zum umjubelten Sieg der Gäste. Es war der Schlusspunkt unter eine Partie, die weniger von der Klasse, sondern von der Spannung lebte.
Koblenz-Trainer Gianluca Pasanisi zog trotz der unglücklichen Niederlage ein zufriedenes Fazit. Ihm habe der Auftritt, speziell die Körpersprache seiner Spieler gefallen. «Wir befinden uns auf dem richtigen Weg, müssen unsere Schlagzahl aber noch erhöhen.»
Wenig zu bemängeln hatte verständlicherweise auch sein Gegenüber Danijel Kovacevic. «Mit einem Sieg zu starten, unter diesen Bedingungen, wird uns zusätzlichen Schub verleihen. Wie viel Schwung seine Spieler aus dem Erfolg mitnehmen, wird sich schon übermorgen Mittwoch zeigen, wenn die Klingnauer im Cup in Beinwil antreten. Notabene auf einem Platz, der ähnlich enge Verhältnisse aufweist, wie jener in Koblenz.