Rio-Star Muttenz steht schwierigen Voraussetzungen für die Saison gegenüber, peilt aber trotzdem die Playoffs an.
Zweimal Hüft-OP, einmal Post-Covid-Syndrom: Das sind die Prognosen, die drei der vier NLA-Spieler von Rio-Star Muttenz im Sommer erhielten. Der Verein muss damit erst mal auf den fünffachen Schweizer Meister Lionel Weber und die Nationalspieler Cédric Tschanz und Lars Posch verzichten.
Aufgrund der Ausfälle wurden drei neue Spieler verpflichtet. Der Deutsche Liang Qiu, der Pole Jakub Perek und der Spanier Miguel Pantoja ergänzten das Team rund um den einzig verbleibenden fitten Spieler des letzten Jahres, Pedro Osiro. Der 21-Jährige kommt aus der eigenen Jugend und spielte bereits zwei Jahre als Profi in Schweden, ehe er 2020 zurück nach Muttenz kam, um das Sportgymnasium zu beenden. Mit Tschanz und Weber spielte er sich von der dritten Liga in die NLA hoch und ist wie Tschanz und Posch auch in der Schweizer Nationalmannschaft ein fester Bestandteil.
Da Jakub Perek und Miguel Pantoja auch in ihren heimischen Ligen in Polen und Spanien spielen, stehen sie bei Rio-Star nur auf Abruf bereit. Und so mussten die Muttenzer bereits zwei Spiele auf ihren NLB-Spieler Dino Cizmic zurückgreifen, der seine Partien verlor.
Insgesamt resultierten aus fünf Spielen zwei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Captain Osiro ist damit aber zufrieden: «Unter den Umständen sind wir recht gut in die Saison gestartet. Wir mussten zwei Spiele sogar mit einem NLB-Spieler absolvieren und haben trotzdem nur einmal knapp verloren und einmal sogar gewonnen.»
Präsident Michel Tschanz ergänzt: «Es war bisher ein Auf und Ab. Wir können den Sack zu Hause oft nicht zumachen und spielten deswegen Unentschieden.» Immerhin war eines der beiden gegen den Vorjahresmeister ZZ-Lancy und der Präsident ist überzeugt, «dass wir solche knappen Spiele in Zukunft noch für uns entscheiden können».
Wie gut das Team von Rio-Star Muttenz mit Weber, Osiro, Tschanz und Posch sein kann, bewiesen sie seit 2020. Nachdem sie 2019 noch mit Yang Chengbowen, der heute NLA-Trainer bei Rio-Star ist und vor Osiro im Team spielte, den Meistertitel gewannen, standen die Muttenzer 2020 auf Rang eins der Tabelle, ehe aufgrund von Corona die Saison abgebrochen wurde. 2021 verloren sie erst im Final, 2022 schieden sie mit einem Aushilfsspieler im Halbfinal aus. «Ich glaube, das zeigt, dass wir konkurrenzfähig sind», ist Cédric Tschanz überzeugt. Auch deswegen ist für ihn das Ziel der diesjährigen Saison:
«Wenn alle fit sind, ist sicher die Meisterschaft unser Ziel.»
Präsident Michel Tschanz ist vorsichtiger mit seiner Zielformulierung: «Wir wollen natürlich in die Playoffs und um den Meistertitel spielen. Aber mit all den verletzten Spielern und den Unsicherheiten ist das Minimum erst einmal der Halbfinal.»
Sowohl die Spieler als auch der Präsident sind sich bewusst, dass es eine schwierige Saison für Rio-Star ist und es eher unwahrscheinlich ist, dass das Team jemals wieder in der Zusammensetzung wie noch die letzten Jahre spielen wird. Denn einzig Cédric Tschanz steht nach seiner Hüft-OP im Juli kurz vor einer Genesung. «Die Rückkehr in den Wettkampf ist nah. In der Rückrunde werde ich hoffentlich wieder spielen können», sagt der 22-Jährige.
Lionel Weber, der sich ebenfalls einer Hüft-OP unterziehen musste, wird in dieser Saison vermutlich nicht mehr spielen können. Michel Tschanz sagt zu seinem Gesundheitszustand: «Es ist noch in Abklärung, ob er sich noch mal einer OP unterziehen muss.» Und Lars Posch, der unter dem Post-Covid-Syndrom leidet, wird höchstwahrscheinlich gar nicht mehr ins Team zurückkommen. Michel Tschanz sagt: «Es ist schwierig für ihn und er versucht alles, um an seine Leistung von vorher heranzukommen. Aber ob es für die erste Mannschaft noch mal reicht, ist gerade noch schwer zu beurteilen.»
In den drei letzten Spielen des Jahres kommt am Freitag, dem 9. Dezember, um 19 Uhr der direkte Tabellenkonkurrent aus Wil zu Gast in die Kriegackerhalle nach Muttenz. Dann geht es für Rio-Star am Tag drauf zu den Tabellensechsten nach La Chaux-de-Fonds, ehe es Sonntag um 14 Uhr zur gleichen Begegnung in Muttenz kommt.
Resultate und Tabelle
Freitag: Neuhausen – Rio-Star Muttenz 0:6.
Samstag: Rio-Star Muttenz – Silver Star 5:5.
Sonntag: Rio-Star Muttenz – ZZ-Lancy 5:5.
– Rangliste: 1. Lugano 6 Spiele/11:1 Punkte. 2. Neuhausen 5/7:3. 3. Rio-Star Muttenz 5/6:4. 4. Wil SG 5/6:4. 5. ZZ-Lancy 6/6:6. 6. La Chaux-de-Fonds 5/3:7. 7. Silver Star 6/3:9. 8. Rapperswil-Jona 6/2:10.