Der Youngster des FC Basel spricht im Interview im Trainingslager über die neue Konkurrenz im Sturm und seinen fehlenden Killerinstinkt: «Ich will vor dem Tor so cool werden wie Torschützenkönig Shkelzen Gashi», sagt er.
Breel, wir gratulieren Ihnen!
Wofür denn?
Zur erfolgreich absolvierten Lehrabschlussprüfung!
Danke. Ich bin schon sehr froh, dass ich es geschafft habe und mich nun voll auf den Fussball konzentrieren kann.
Wie haben Sie Ihre Ferien verbracht?
Zuerst war ich mit meinem Bruder und zwei Kollegen weg, und danach noch zwei Tage mit meinem Grossvater.
War es möglich, in dieser Zeit vom Fussball ganz abzuschalten?
Nur in den ersten paar Tagen. Danach habe ich täglich körperlich etwas gemacht, sodass der Trainingsbeginn etwas einfacher wurde. Ich hatte mich sehr auf dieses Trainingslager gefreut. Ich teile mit Taulant Xhaka das Zimmer und wir haben viel Spass. Aber auch alle Kollegen wieder zu sehen und die Herausforderung, mit einem neuen Trainer und einem neuen Staff weiter Erfolg zu haben, hat mich sehr motiviert. Und ich habe mich gefreut, nach zwei Wochen ohne Ballberührung wieder gegen einen Ball treten zu dürfen.
Sie haben trotz grosser Wärme als Einziger im Trainingsanzug trainiert. Ist es Ihnen zu wenig warm hier?
Nein, nein! Ich wollte einfach so richtig schwitzen. Beim Nachmittagstraining trug ich dann ja leichtere Kleidung.
Was haben Sie vom neuen Trainer für einen ersten Eindruck?
Einen sehr guten. Wobei ich das auch so erwartet habe.
Es herrscht eine gute Stimmung.
Das war auch unter Paulo Sousa schon so. Im Team haben wir es immer gut miteinander gehabt. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die neuen Spieler gut aufgenommen werden. Dazu will auch ich meinen Beitrag leisten und helfen, wo ich kann.
Ja, das ist sehr positiv verlaufen. Ich hatte einen guten Einstand. Die Mitspieler haben versucht, mir das Leben so einfach wie möglich zu machen.
Was haben Sie sich persönlich für die neue Saison vorgenommen?
Das zu bestätigen, was ich in der letzten Saison erreicht habe. Und ich möchte einfach derselbe Breel bleiben, der ich immer war.
Ich bin im ersten Jahr noch nicht immer ernst genommen worden. Jetzt wissen die Gegner, was ich kann und ich stelle mich darauf ein, noch enger gedeckt zu werden. Aber ich habe gute Teamkollegen, die mich hoffentlich frei spielen.
In welchem Bereich wollen Sie sich in nächster Zeit unbedingt verbessern?
Mir fehlt noch der Killerinstinkt, einfache Chancen zu nützen. In dieser Beziehung kann ich vielleicht etwas von Teamkollege Gashi lernen, der die Dinger eiskalt reinhaut. Klar hat das etwas mit Erfahrung zu tun. Aber ich denke, die Ruhe beim Abschluss kann man auch trainieren.
Das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass ich auf dem Platz stehe.
Nein, ich betrachte ihn als Verstärkung. Ich habe in der letzten Saison mit Marco Streller gut harmoniert, und dies wird auch mit Janko so sein.
Im Facebook vielleicht. Im Umfeld aber nicht. Ich habe immer noch dieselben Kollegen. Das Einzige, was sich ändert, ist, dass ich nicht mehr in die Schule muss. Ich werde bleiben, wie ich bin. Ich bin auch nicht der Typ, der draussen rumhängen muss, ich bin lieber zu Hause.
Null Ahnung. Da müssten Sie den Sport-direktorfragen.
Ja, wir haben ihm geschrieben. Es ist typisch für ihn, dass er sich beim Penalty den Ball geschnappt und ihn rein getan hat. Was danach mit seinem Onkel passiert ist, ist natürlich tragisch (sein Onkel starb zu Hause in Paraguay bei den Feierlichkeiten an einem Herzinfarkt; die Red.).
Wenn er etwas will, schafft er es immer. Das ist sein Charakter.
Ich würde einen anderen schiessen lassen.
Nein, überhaupt nicht. Ich habe noch nie einen geschossen!
Noch nie!
Ja, aber jetzt, wo die Schweiz und Kamerun ausgeschieden sind, hat mein Interesse nachgelassen. Die Frauen haben sich jedoch extrem verbessert und sind technisch sehr gut. Ich würde gerne wissen, wie es aussähe, wenn einmal eine Frau bei uns mitspielen würde.