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Am Samstag, 21. Juli, startet die Super League. Der Berner Stadtklub geht als Titelverteidiger an den Start. Captain Steve von Bergen gibt im Interview Auskunft über den Meistertitel, die Vorbereitung auf die neue Saison, Gerardo Seoane als neuen Trainer und warum er als 35-Jähriger noch immer gerne auf dem Fussballfeld steht.
Steve von Bergen: Nein, das ist kein grosses Thema mehr. Es war ein wunderschöner Moment und wir haben diesen Titelgewinn auch angemessen gefeiert, aber er bringt uns jetzt nichts mehr. Es beginnt alles wieder von vorne.
Es war unglaublich, was wir da erlebt haben. Wir hatten kaum Zeit, um zu realisieren was wir geschafft haben. Aber wie gesagt ist es wichtig, dass wir vorausschauen und Training für Training und Wochenende für Wochenende nehmen.
Die Saison ist sehr lang. Bisher konnten wir unseren Kader gut zusammenhalten. Aber sehr wahrscheinlich wird schon noch der eine oder andere Spieler wechseln. Trotzdem: das Grundgerüst bleibt zusammen und so bleibt auch unser Teamspirit bestehen. Und schlussendlich ist klar: Als Meister willst du den Titel verteidigen. Das muss unser Ziel sein.
Vor allem der FC Basel. Es ist normal, dass der FCB oben mitmischt. Es wäre auch spannend, wenn die Meisterschaft länger ausgeglichen wäre und vielleicht auch noch ein drittes oder viertes Team lange an der Tabellenspitze mitmischen könnte.
Es wäre ein Traum in Bern Champions League zu spielen. Die Europa League ist schon sicher, das gibt eine gewisse Sicherheit. Und auch im Pokal würden wir natürlich gern ähnlich erfolgreich auftreten wie in der letzten Saison. Mit dem Unterschied, dass wir gerne auch das letzte Spiel für uns entscheiden würden. Unter dem Strich ist es aber eine riesengrosse Herausforderung eine solche Saison zu wiederholen respektive noch toppen zu können. Es braucht viel Energie und täglich harte Arbeit in den Trainings. Die Saison ist lang – bis Weihnachten haben wir glaube ich fast 30 Spiele.
Es wäre ein grosser Fehler, so zu denken. Wir sind Profis und haben eine entsprechende Einstellung zum Sport. Allein schon durch die Tatsache, dass ein neuer Trainer gekommen ist, kann sich auch kein Spieler sicher sein in der Stammformation zu stehen. Man will sich zeigen, beweisen und aufdrängen. Und wir wissen auch, dass es für andere Teams schwierig ist uns zu bezwingen. Das gibt uns ebenfalls ein gutes Gefühl für die bevorstehende Spielzeit.
Sehr gut. Wir hatten wenige verletzte Spieler. Dazu ist mit Gerardo Seoane ein neuer Trainer da, mit eigenen Ideen. Insgesamt haben wir im Vergleich zur Vorbereitung vor einem Jahr länger und intensiver trainiert. Vor allem haben wir an der Explosivität gearbeitet und wir konnten die neuen Spieler gut bei uns integrieren.
Er ist ein sehr kommunikativer, offener Typ. Er geht auf die Spieler zu und will mit uns reden. Auch seine Anweisungen sind klar. Gut finde ich auch, dass er nicht alles wechseln will, sondern nur kleine Veränderungen vornimmt. Sodass seine Handschrift erkennbar wird und wir uns Schritt für Schritt entwickeln können. Gegenüber Adi Hütter legt Gerardo Seoane etwas mehr Wert auf das taktische Grundverständnis und wie erwähnt sucht er auch etwas mehr den Austausch mit den Spielern.
Ich denke, dass die Transferaktivitäten bisher auch wegen der Weltmeisterschaft ausgeblieben sind. Deshalb dauert es etwas länger. Ich denke schon, dass der eine oder andere unser Team noch verlassen wird. Aber das spielt keine Rolle und ist kein Thema innerhalb der Mannschaft. Wir können das auffangen. Ich als Captain erwarte von solchen Spielern, dass sie, so lange sie da sind, Gas geben für YB. Und das tun sie.
Ja klar, sonst müsste ich ja nicht mehr mit dabei sein in dieser Spielzeit. Ich habe immer noch Lust und den Willen, in jedem Spiel auf höchstem Niveau agieren zu können. So lange ich konstant auf diesem Level spielen kann, macht es Sinn. Und als Captain will ich sowieso mit bestem Beispiel vorangehen.
Ich mache mir diese Gedanken aktuell nicht und habe deshalb auch noch keine Ahnung, was nach meinem Karriereende sein wird.
Eine Einschätzung abzugeben ist schwierig. Der Aufsteiger Xamax spielt auf hohem Niveau, die Spieler sind hungrig. Und sie können den Schwung vom Aufstieg mitnehmen. Beim FC Thun weiss man nie so recht und Lugano hatte letztes Jahr einige Mühe. Es wird spannend – auch weil es die Barrage wieder gibt und es in der Challenge League mit Servette, Lausanne und Aarau einige Teams mit viel Qualität hat.