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Sie treibt ihre Trainer nicht selten zur Verzweiflung, weil sie immer ans Limit geht: In St. Anton ging der Husarenritt der Italienerin Sofia Goggia auf und es reicht zum überlegenen Sieg.
In einem Interview sagte Sofia Goggia kürzlich mit dem Corriere della Sera: «Wenn ich fahre, dann ist das Rock'n'Roll!» Diese Worte nahm die 28-jährige in der Abfahrt von St. Anton wörtlich und bretterte wie ein abgebrühter Rockstar in einem Wahnsinns-Tempo über die vereiste Karl-Schranz-Piste. Ein souveräner Sieg war der Lohn dafür. Die Schweizerinnen schafften es nicht aufs Podest.
Die Österreicherin Nina Ortlieb eröffnete auf der legendären Karl-Schranz-Piste das Arlberg-Kandahar-Rennen. Die Tochter von Olympiasieger Patrick Ortlieb schied aus. Und so war es an Michelle Gisin, die mit Startnummer zwei ins Rennen ging. Die 27-jährige Engelbergerin zeigte zwar eine souveräne Fahrt, verbuchte aber (zu) viele kleine Fehler. Dennoch ist sie mit ihrem 20. Platz (zeitgleich mit Joana Hählen) zufrieden:
Ich konnte mich vom Training zum Rennen gut steigern. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Der Zeitverlust lässt sich mit den vielen kleinen Fehlern gut erklären. Sofia gelang heute ein unglaublicher Lauf.
Die Italienerin Sofia Goggia (Siegerin der Abfahrt von Val d'Isère 2020) war eine Klasse für sich. Mit Startnummer 5 stieg sie ins Rennen, war im oberen Streckenteil gar noch zeitgleich mit Lara Gut-Behrami. Im Mittelteil drückte sie dann allerdings noch mehr aufs Gas, nahm wieder volles Risiko und machte den Sieg im unteren Teil klar: Mit einer Zeit von 1.24.06 gewinnt sie die Abfahrt in St. Anton vor der Österreicherin Tamara Tippler (0.96 Sekunden Rückstand). Dritte wurde die Amerikanerin Breezy Johnson, sie verlor etwas mehr als eine Sekunde. Johnson fährt diese Saison sehr konstant, der Podestplatz in St. Anton ist der Dritte in Folge.
Die Schwyzer Speed-Queen war nach der starken Fahrt von Goggia mit Startnummer sieben gefordert. Suter konnte lange mit der Bestzeit der Italienerin mithalten, verlor dann aber im unteren Teil. Mit 1.16 Sekunden Rückstand wird Suter 6. Im Interview mit dem Schweizer Fernsehen sagte Corinne Suter:
Grundsätzlich bin ich mit meiner Fahrt zufrieden. Ich freue mich nun auf den Super-G morgen.
Lara Gut-Behrami wird zeitgleich mit der Italienerin Elena Curtoni Achte. Auch sie zeigte sich mit ihrer Leistung mehrheitlich zufrieden:
Mir fehlt noch das letzte Ding von oben bis unten anzugreifen. Aber ich bin dennoch zufrieden. Ich freue mich auf den Super-G am Sonntag.
Mit Startnummer 40 stürzte Juliana Suter (22) kurz vor der Ziellinie.
Der Super-G der Frauen in St. Anton findet am Sonntag um 11.30 Uhr statt.