Football-Fans sind für verrückte Aktionen beim «Tailgating» bekannt. Beispielsweise zerstören Fans der Buffalo Bills leidenschaftlich gerne Klapptische vor dem Spiel. Was sich nun aber ein paar Cleveland-Browns-Anhänger ausgedacht haben, könnte skurriler kaum sein:
Nur neun Tage nach dem Browns-Spieler Myles Garrett gegen die Pittsburgh Steelers ausflippte und dabei auf Steelers-Quarterback Mason Rudolph mit dessen Helm einschlug, veranstalteten Browns-Fans im Vorfeld der Partie gegen die Miami Dolphins ein Spiel, bei dem man mit verbundenen Augen per Helm auf eine Rudolph-Pinata einschlagen konnte.
Der Vorfall zwischen Garrett und Rudolph.
Die Fans symbolisierten damit Unterstützung für Garrett, der durch seinen Ausraster innerhalb kürzester Zeit auf der ganzen Welt bekannt wurde.
Rassistische Beleidigung als Ursache
Natürlich mag die Aktion der Browns-Anhänger etwas geschmacklos wirken, doch in Cleveland hat man Garrett den Fehltritt bereits verziehen. Nicht zuletzt, weil der Browns-Spieler bei der Anhörung behauptete, dass Rudolph ihn rassistisch beleidigt habe.
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— Michael (@Mykes2nyce) November 23, 2019
Totally believe #milesgarrett since #masonrudolph Twitter history he retweets and likes #Trump so much and also that known racist Tommy Lahren.
But when it’s a black mans word vs a white man....I mean case closed right. #nfl #racism
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Dieser Twitter-User vermutet, dass die Anschuldigungen von Garrett gerechtfertigt sind.
Rudolph bestritt die Aussagen zwar, doch dies kaufen ihm einige NFL-Fans nicht wirklich ab. Unter anderem auch, weil dem Quarterback aufgrund seiner Twitter-Aktivitäten Sympathien zu Donald Trump nachgesagt werden.
Mason Rudolph on Myles Garrett’s accusation he used a racial slur in the Cleveland fight:
— Brooke Pryor (@bepryor) November 24, 2019
“It’s totally untrue. I couldn’t believe it. I couldn’t believe he would go that route after the fact.” pic.twitter.com/5PvYFcNtzg
Mason Rudolph nimmt zu den Vorwürfen Stellung.
Was der Pittsburgh-Quarterback am Ende wirklich gesagt hat, wird wohl keiner erfahren. Fakt aber ist, dass die Geschichte auch an Rudolph nicht spurlos vorbeiging. Unter anderem musste der QB nämlich 50'000 Dollar Strafe für die Schlägerei bezahlen. Am vergangenen Sonntag wurde Rudolph zudem beim Stand von 0:10 gegen die Cinncinati Bengals wegen seiner schwachen Leistung auf die Bank gesetzt.
Four interceptions, smashed in the head with a helmet, fined $50K, accused of a racial slur and now pulled against the 0-10 Bengals. It's going to be very difficult for Mason Rudolph to get over these past 10 days.
— Mark Kaboly (@MarkKaboly) November 24, 2019
Mason Rudolph macht seit dem Vorfall eine harte Zeit durch.
Auf der anderen Seite wurde Myles Garrett vorerst bis zum Ende der Saison gesperrt und erhält dementsprechend auch kein Gehalt für die Zeit. Angeblich muss Garrett dadurch auf 1,14 Millionen Dollar verzichten, sowie eine Geldstrafe von 45'623 US-Dollar bezahlen. «Ich habe die Ruhe verloren und das bereue ich», erklärte ein einsichtlicher Garrett nach dem Vorfall.
Unterstützung erhält er nicht nur von den eigenen Fans, sondern auch von Browns-Besitzerin Dee Haslam. Beim 41:24 von Cleveland gegen die Miami Dolphins am Sonntagabend trug sie eine Mütze mit der 95, der Trikotnummer des Defensive Ends.
Die NFL stellte Garrett mittlerweile in Aussicht, seine Sperre zu Beginn der Saison 2020 aufzuheben. Gespräche dazu sollen nach der aktuellen Spielzeit geführt werden.
Wiedersehen am nächsten Sonntag
Mittlerweile ist klar: Der Vorfall wird für Garrett wahrscheinlich glimpflicher ausgehen, als angenommen. Daran dürften die Steelers wohl überhaupt keine Freude haben. Passend dazu, treffen sie am nächsten Sonntag bereits wieder auf die Cleveland Browns. Das Rückspiel findet allerdings vor heimischer Kulisse in Pittsburgh statt. Für dicke Luft beim Duell der beiden Erzrivalen ist auf jeden Fall bereits vorgesorgt.