Seit der Entlassung von Headcoach Thomas Berger wird der SV Wiler-Ersigen interimistisch vom Trio Radek Sikora, Adrian Zimmermann und Benjamin Keller gecoacht. In der kommenden Saison wird Lukas Schüepp den Trainerposten beim Rekordmeister übernehmen.
Lukas Schüepp wird auf die Saison 2023/24 neuer Cheftrainer des SV Wiler-Ersigen. Der 38-Jährige trainiert seit vier Jahren die Frauen des UHV Skorpion Emmental. In den vergangenen beiden Saisons führte er das Team jeweils auf den zweiten Platz nach der Qualifikation. 2021 unterlag er mit den Emmentalerinnen im Final den Kloten-Dietlikon Jets (2:4). Momentan liegt er mit den Skorpions an der Tabellenspitze der NLA – mit sechs Punkten Vorsprung auf Kloten-Dietlikon und die Zuger Highlands.
Schüepp hat eine Vergangenheit beim SV Wiler-Ersigen. Er war insgesamt neun Jahre lang im Nachwuchsbereich des Rekordmeisters tätig. Mit der U21-Equipe gewann er zwischen 2015 und 2019 vier Mal hintereinander den Schweizer-Meister-Titel. Viele seiner damaligen Spieler stehen heute im Kader der ersten Mannschaft.
Für den Utzenstorfer ist es das erste Engagement im Männer-Bereich. Er spricht von einer Ehre und zugleich grossen Herausforderung. «Ich bin dankbar, dass mir der Verein vor 15 Jahren die Möglichkeit gab, als Trainer im Unihockey Fuss zu fassen. Ich fühle mich jetzt bereit, auch auf oberster Stufe zu arbeiten und weiss, was man im Umfeld des SV Wiler-Ersigen erwartet», lässt er sich in der Medienmitteilung des Klubs zitieren.
Zu wissen, wie der Verein funktioniert und dass er einige Spieler und Mitglieder des Trainerstabs bereits kennt, sei für den Einstieg hilfreich. «Ich hoffe, dass ich mit meiner Energie und Leidenschaft ein neues Feuer entfachen kann», sagt Schüepp. «Zudem möchte ich auch in der Spielphilosophie einige Anpassungen vornehmen.» Er hat beim aktuellen Tabellenvierten der NLA einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison unterschrieben.
Kurz vor Weihnachten hatte sich der SV Wiler-Ersigen von seinem langjährigen Trainer Thomas Berger getrennt – beim letzten Spiel des Jahres gegen Rychenberg Winterthur war er krankgemeldet. «Sportlich war das Team auf Kurs, doch zwischenmenschliche Spannungen zwischen Thomas Berger und der Mannschaft haben die sportliche Leitung des Klubs zu diesem Schritt veranlasst», begründete die Vereinsführung.
So endete Bergers zweite Amtszeit beim SVWE im verflixten siebten Jahr. Er gewann mit Wiler-Ersigen neun Meistertitel und wurde im Dezember für sein 800. Spiel als Headcoach in der NLA geehrt. Vor der Saison hatte er öffentlich die Leistungsbereitschaft seiner Spieler kritisiert. «Wir sahen keine Möglichkeit mehr, den Graben, der sich zwischen ihm und dem Team aufgetan hat, nachhaltig zuzuschütten», äusserte sich SVWE-Sportchef Hanspeter Hiltbrunner zu Bergers Entlassung.
Bis zum Ende der Saison wird Wiler-Ersigen interimistisch von einem Trio geführt. Cheftrainer ist Radek Sikora, der zuvor Bergers Assistent war. Unterstützt wird er von Adrian Zimmermann, der lange für den SV Wiler-Ersigen gespielt hat, und Benjamin Keller, der 2019 beim letzten Titelgewinn bereits im Staff figurierte. «Jetzt ist es an den Spielern, nach dem teilweise forcierten Trainerwechsel eine Trotzreaktion zu zeigen, wieder mit Feuer, Emotionen und Leidenschaft anzutreten und in den verbleibenden Qualifikationsspielen eine möglichst gute Ausgangslage für die Playoffs zu erspielen», fordert die Klubleitung vom Team.
Vier Runden vor dem Ende der Qualifikation ist der SV Wiler-Ersigen Vierter. Vom Qualisieg bis zum Fall auf den siebten Tabellenplatz ist noch alles möglich. Am vergangenen Samstag unterlag Wiler-Ersigen dem Ligaschlusslicht Chur im Penaltyschiessen, 24 Stunden später führte Topskorer Michal Dudovic sein Team mit zwei Toren zum 2:1-Overtimesieg gegen Waldkirch-St. Gallen. Am Mittwoch empfängt der SVWE im viertletzten Qualispiel den Tabellenfünften Köniz. Am Samstag folgt das Gastspiel beim achtplatzierten Thurgau. Danach warten noch der Tabellenzweite Langnau und Leader GC.