Musikgesellschaft Etziken
Besinnliche Klänge und tiefe Töne

Barbara Kaufmann
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Trotz Sonnenschein und dem angekündigten Sturmtief «Fabienne» liess sich das erfreulich zahlreich erschienene Publikum am Sonntagabend nicht abhalten, das Kirchenkonzert der Musikgesellschaft Etziken in der Pfarrkirche St. Anna in Aeschi zu besuchen. Vielleicht war es auch gerade der spürbare Einzug des Herbstes, der dazu animierte, das Tempo etwas zu drosseln und bei wohliger Wärme den harmonischen Klängen zu lauschen. Man könne seine Gedanken heute Abend (k)reisen lassen, kündigte Moderatorin Regula Flückiger an, die das Publikum charmant in eine besinnliche Stimmung zu bringen vermochte, und gekonnt durch das Programm leitete.

Die Musikgesellschaft eröffnete ihr Konzert im ersten Teil zusammen mit Musikschülern der regionalen Schule äusseres Wasseramt (rsaw). Mit Bravour meisterten Tim Denzler aus Aeschi und Gion-Andri Walker aus Bolken, beide auf der Klarinette, sowie Elias Rätz aus Aeschi auf dem Saxophon und Lukas Walther ebenfalls aus Aeschi mit seiner Trompete diese Feuertaufe. Gespielt wurden die bekannten Melodien «Tears in Heaven» von Eric Clapton, «The Bear Necessities» – besser bekannt als «Probier’s mal mit Gemütlichkeit» aus dem Dschungelbuch – sowie das traditionelle Stück «Tom Dooley’s Song».

Als Gast hatte die Musikgesellschaft in diesem Jahr Thomas J. Steinbeck aus Solothurn eingeladen, der zwischen den drei Konzertteilen Kostproben aus seinem Programm «Bassione – Bassamore» zum Besten gab. Er las dabei aus dem Ein-Personen-Stück «Der Kontrabass» von Patrik Süskind, das auf der einen Seite von den Leiden eines Kontrabassisten berichtet, dessen unhandliches Instrument immer im Weg stehe, und beim Spielen Hornhaut an den Fingern gebe, während es gräusliche Töne von sich gebe. Gleichzeitig sei es aber auch das wichtigste Instrument im ganzen Orchester – im wahrsten Sinne grundlegend. Später zeigte der charmante Musiker das grosse Tonspektrum des Kontrabasses auf und präsentierte gekonnt was mit diesem Instrument alles möglich ist. Er spielte seine tiefen Töne abwechslungsreich in gestrichener und gezupfter Form in Werken aus Jazz und Klassik.

Ihren zweiten Konzertteil bestritt die Musikgesellschaft mit eher klassischen Werken. Dirigent Ruedi von Arx eröffnete diesen Block mit Classical Ouverture «Die Forelle», in welchem das bekannte Stück von Franz Schubert für Blasmusik arrangiert wurde. Weiter ging es mit «Eleni» von Cees Toll und Thomas Toll sowie «Antonin’s New World», einem Arrangement von Antonin Dvoraks 9. Sinfonie «Aus der Neuen Welt». Simon Michel spielte dieses Solo für Triangel genüsslich und meisterhaft. Im dritten und letzten Teil gab die Musikgesellschaft den Song «One Moment in Time» von Whitney Houston zum Besten. Diese Ballade aus dem Jahr 1988 ist eine Hymne an den Glauben an sich selbst und spricht davon, dass man alle Widerstände überwinden kann. Gänsehautgefühl war garantiert. Mit Filmmusik zum Disney-Film «Planes» ging es weiter zum letzten Stück «I Will Follow Him», bekannt aus dem Nonnen-Film «Sister Act» mit Whoopi Goldberg aus dem Jahr 1992.

Nach dem herzlichen Applaus des Publikums entliess die Musikgesellschaft dieses mit der Zugabe «Mountain Wind» passend in den stürmischen Herbstabend.