Startseite
Vereinsmeldung
40 kulturhungrige Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chors Dättwil, mit Begleitung und Ehrenmitglied Lisbeth Renold, machten sich am Sonntag, 31. August 2014 mit Chauffeur Markus Vögeli von BeSt Car Reisen auf den Weg via A1, Klus bei Balsthal, Oberer Hauenstein, Waldenburg - wo uns die historische Dampfbahn nicht entging - , Reigoldswil, ins Seewener Museum für Musikautomaten, vorab zum Kaffee.
Gestärkt ging’s dann in 2 bestens geführten Gruppen durch die 4 hochinteressanten Hallen des Museums. Es beherbergt eine weltweit einmalige Sammlung von Musikautomaten vom 18. bis 20. Jahrhundert. Die Sammelleidenschaft von Dr.h.c. Heinrich Weiss-Stauffacher machte es möglich, Meisterwerke mechanischer Musik aus der Schweiz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein beeindruckendes Zusammengehen von Präzisionsmechanik und Musik vergangener Zeiten, die akustische Wirkung und Funktionsweise von Musikdosen, Plattenspieldosen, Figurenautomaten, selbstspielenden Tasteninstrumenten und grossen Orgeln, kombiniert mit anderen Instrumenten (zum Beispiel die Welte Philharmonie-Orgel, gebaut für die Britannic, dem Schwesterschiff der Titanic), dies alles erlebbar in voller Aktion. Die Schweiz war führend auf diesem Gebiet - befruchtet von der feinmechanischen Uhrenmacherei, vor allem in den Regionen Jura und Genf - und diese handwerklichen Meisterleistungen fanden weltweit Käufer. Diese waren meist wohlhabende Familien, denn ein selbstspielendes Tasteninstrument zum Beispiel kostete damals rund 1‘500 Franken, was etwa dem Zweijahreslohn eines Handwerkers entsprach. Mancher Drehorgelspieler konnte sich in jener Zeit mit seinem Instrument ein bescheidenes Einkommen sichern. Musikautomaten machten etwa 10% des Schweizer Exports aus. Zeitgenössische Komponisten schrieben im Auftrag der Hersteller Musikstücke speziell etwa für selbstspielende Tasteninstrumente oder Musikdosen. Musikhistorisch sehr bedeutungsvoll ist die zugehörige umfangreiche Sammlung von Musikrollen aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Seit 1990 ist die Sammlung ein Eidgenössisches Museum, weil Heinrich Weiss und seine Tochter Land, Museum und Sammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft (zuständig ist das Bundesamt für Kultur BAK) schenkten.
Der museale Hunger wurde eindrücklich gestillt; doch ein anderer wartete in der Folge. Im museumseigenen Restaurant konnte diesem mit etwas Geduld begegnet werden; alle unterhielten und amüsierten sich bestens bei Speis‘ und Trank.
Was fehlte noch zur Vollendung des Glücks? Ein Dessert, notabene, zu Erwandern in kaum einer Stunde von Seewen nach Büren. Zwetschgen- und Mirabellenwähe in der „Linde“ waren angesagt und schmeckten fabelhaft, da hausgemacht!
Bei der Heimfahrt im Regen via Liestal, Sissach, Rotenfluh, Frick war leider die Sicht etwas getrübt, aber ein gelungener Tag fand einen wirklich zufrieden machenden Abschluss!
Bericht von Ruedi Scherer
***
Ein herzliches Dankeschön von allen Teilnehmenden an Antoinette Hauri für die tolle Reise-Idee sowie die Leitung der Wanderung, Uschi Wettstein für das grosszügige Spendieren von Kaffee und Gipfeli, Markus Vögeli für sein ausgeglichenes und zielsicheres Fahren und - nicht zuletzt - Walti Vögeli für die durchdachte Gesamtorganisation dieser kurzweiligen Chorreise! Ein präsidialer ad-hoc-Entscheid erliess Berti und Walti Vögeli die Reisekosten!