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SVP-Gemeinderatskandidatin Ibolyka Lütolf erreichte in Emmen nicht einmal die Hälfte der erforderlichen Stimmen. Es stellt sich die Frage, ob es sich für die Partei lohnt, überhaupt den zweiten Wahlgang in Angriff zu nehmen.
Das Resultat der Gemeinderatswahl in Emmen war durchaus zu erwarten: Vier bisherige Exekutivmitglieder wurden bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt. Sie dürfen ihre guten Resultate als Bestätigung für ihre geleistete Arbeit und als Vertrauensbeweis werten.
Auch abgezeichnet hat sich, dass der Sitz von Josef Schmidli (CVP) wankt: Als Bauvorsteher ist er stark der öffentlichen Kritik ausgesetzt, die SVP hat seinen Sitz direkt angegriffen. Zudem ist er der Amtsälteste: Es dürfte Stimmbürger geben, die nach 12 Jahren einen Wechsel wünschen. Angesichts dessen hat Schmidli ein gutes Resultat erreicht – das absolute Mehr verpasste er um nur 112 Stimmen.
Nicht annähernd gewählt wurde die SVP-Kandidatin Ibolyka Lütolf. Sie hat die erforderliche Stimmenzahl nicht einmal zur Hälfte erreicht. Die SVP hat damit das Ziel, ihren vor zwei Jahren verlorenen Gemeinderatssitz zurückzuerobern, klar verpasst. Das kann verschiedene Gründe haben. Womöglich ist Lütolf die falsche Kandidatin, denn sie ist in Emmenbrücke schlecht vernetzt. Womöglich ist es aber auch nicht der Wunsch des Stimmvolks, die SVP in der Exekutive zu haben: Schon der damalige Nationalrat Felix Müri, dem man keine fehlende Bekanntheit vorwerfen kann, konnte 2018 den SVP-Sitz nicht verteidigen.
Die SVP muss sich nun fragen, ob es sich überhaupt lohnt, zu einem zweiten Wahlgang anzutreten – oder ob sie für diesen den Kandidaten auswechseln will. Denn mit der aktuellen Ausgangslage dürfte die SVP den Sitz wohl kaum gewinnen.