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Der Kanton Luzern soll die Strassenbauprojekte beim A14-Buchrain prioritär behandeln – das fordert der Gewerbeverein Buchrain-Perlen. Und er will ein «diskriminierendes» LKW-Fahrverbot aufheben lassen. Sonst drohe ein Verkehrskollaps.
Wer den A14-Anschluss Buchrain im Morgen- oder im Feierabendverkehr passiert, der weiss es: Wenn eines garantiert ist, dann der tägliche Stau. Das gilt auf den Autobahnausfahrten, auf dem Rontal-Zubringer, ja eigentlich auf allen Strassen rund um die Reussbrücke. Der Gewerbeverein Buchrain-Perlen will dies nicht länger hinnehmen. Er lanciert deshalb die Petition «Schluss mit STAUraum Buchrain»:
In dieser bittet er den Luzerner Regierungsrat, die in Aussicht gestellten Strassenbauprojekte (siehe Box ganz unten) im Gebiet Reussbrücke prioritär zu behandeln und umgehend zu realisieren sowie das «diskriminierende» Lastwagen-Fahrverbot zwischen Perlen und Root schnellstmöglich aufzuheben. Bezüglich letzterem nennt Adrian Röösli, Vizepräsident des Gewerbevereins, das Aldi-Verteilzentrum in Perlen als Beispiel:
«Es steht auf Rooter Boden und Aldi zahlt folglich in Root Steuern – wir aber müssen den ganzen Lastwagenverkehr tragen, das ist nicht fair.»
Auf der Perlenstrasse betrage der Lastwagenanteil über 20 Prozent, was auf die Nutzungen im Gewerbegebiet und eben dieses Lastwagen-Fahrverbot zurückzuführen sei. Gemäss dem Gewerbeverein stieg die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge zwischen Buchrain und Root um nahezu 40 Prozent. Der Schwerverkehrsanteil habe sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt. Das sei ein Rekord im Kanton Luzern.
Generell ist die Verkehrsbelastung rund um den A14-Anschluss stark gestiegen. Seit Inbetriebnahme des Rontalzubringers im Jahr 2011 erhöhte sich die Anzahl Fahrzeuge von 14'000 auf 18'000. Bis im Jahr 2030 rechnet man in diesem Bereich gar mit 70 Prozent mehr Verkehr.
«Wird jetzt nichts unternommen, droht ein Verkehrskollaps», sagt Röösli. «Gerade für die Gewerbler sind die Zustände unhaltbar geworden – sie kommen zu den Hauptverkehrszeiten kaum mehr durch», sagt Röösli. Dasselbe gelte für die VBL-Busse. Auch für die Wohnbevölkerung sei das Ganze nervenaufreibend und für die Gemeinde überhaupt imageschädigend. Der Gewerbeverein beginnt nun am Donnerstag mit dem Unterschriftensammeln. «Unser Ziel ist es, die Petition vor den Sommerferien einzureichen», sagt Röösli und ergänzt:
«Damit sich die Verkehrssituation für die Bevölkerung und das Gewerbe bald verbessert, denn so geht es nicht weiter.»
Der Autobahnanschluss Buchrain leidet seit seiner Eröffnung 2011 an Verkehrsüberlastung. Nach nur zwei Jahren musste dieser bereits für zwei Millionen Franken ausgebaut werden, um die Kapazität zu erhöhen. Der Kanton und das Bundesamt für Strassen liessen 2013 die Ausfahrt aus der Fahrtrichtung Luzern auf drei Spuren und die Kantonsstrasse in Richtung Ebikon auf zwei Spuren erweitert. Im Rahmen des Bypass-Projekts wird die Autobahn zwischen Rotsee und Rotkreuz zudem von heute vier auf sechs Spuren erweitert.
Gemäss dem Strassenbauprogramm 2019 bis 2022 plant der Kanton Luzern unter anderem einen leistungsfähigeren Knoten Haupt-/Dorfstrasse und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr. Diese sind vorgesehen auf der Hauptstrasse Schachen und dem Knoten Dorf-/Gemeindestrasse. Hinzu kommen neue Bushaltestellen. (hor)