Eishockey
Donatoren-Klub des HC Ambrì-Piotta wächst rasant

Die Jubiläums-Generalversammlung fand zum ersten Mal in Ambrì statt und bescherte den Leventinern ein grosses Weihnachtsgeschenk.

Ruedi Wechsler
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Der vergangene Samstag war ein ganz wichtiger Tag für die Biancoblù. Nach einem begeisternden Saisonstart ist der HC Ambrì-Piotta (HCAP) in die Niederungen der Rangliste abgetaucht. Kurz vor dem Start in die Rückrunde traf sich unsere Zeitung nach dem Mittags-Warm-up mit dem verletzten und schmerzlich vermissten Center des 2. Blocks André Heim. Bereits im zweiten Jahr ist er bei Ambrì zu einem der besten Schweizer Mittelstürmer gereift. Vor fünf Wochen brach er sich den Daumen, der mit sechs Schrauben und einer Platte im Spital von Locarno operiert werden musste.

André Heim steht kurz vor seinem Comeback.

André Heim steht kurz vor seinem Comeback.

Bild: Ruedi Wechsler (Ambrì, 3. Dezember 2022)

Der überaus beliebte Berner hofft, bald wieder spielen zu können, und sagt: «Ich verbrachte viele Stunden im Kraftraum und bin überglücklich, wieder auf dem Eis trainieren zu können. Die Beweglichkeit des Daumens ist mit einer Carbon-Schiene geschützt und noch stark eingeschränkt. Sobald der Arzt grünes Licht für Slapshots gibt, stehe ich wieder im Line-up.» Im roten Shirt (dieses bedeutet: kein Körperkontakt) wird er von Assistent-Coach René Matte zusammen mit Rocco Pezzullo mit unzähligen Sprint- und Torschussübungen stark forciert.

500 Mitglieder bis 2026 angepeilt

Am Nachmittag trafen sich über 100 Mitglieder der Donatoren HCAP zur GV im Stadionrestaurant 1937. Im letzten Jahr kamen 106 Neumitglieder dazu (Zuwachs um über 30 Prozent) und momentan zählt der Verein 303 Mitglieder. Präsident Michael Gisler blickt auf diverse Highlights im letzten Jahr zurück. So zum Beispiel auf den Einzug in die neue Arena, auf das «Meet and Greet» mit Luca Cereda und Paolo Duca oder auch den Lehner Cup.

Über 100 Donatoren trafen sich in Ambrì zur GV.

Über 100 Donatoren trafen sich in Ambrì zur GV.

Bild: Ruedi Wechsler (Ambrì, 3. Dezember 2022)

Kassier Markus Imhof präsentiert ein kleines Plus, und dem HCAP kann somit der stolze Betrag von 100'000 Franken überwiesen werden. Die Rechnung und die notwendige Modernisierung der Statuten wurden von der Versammlung einstimmig genehmigt. Silvio Cathomen wurde als zweiter Revisor neu gewählt. Vorstandsmitglied Heinz Imhof präsentierte die mittelfristige Strategie des Vereins: «Unser Ziel ist es, bis ins Jahr 2026 die Mitgliederzahl 500 in der Deutschschweiz zu knacken. Zudem wollen wir die Präsenz in der neuen Arena intensivieren.» So soll auch das Projekt Extrazug der Südostbahn nach Ambrì ausgebaut werden.

Von links: Köbi Kölliker erhält von Michael Gisler und Heinz Imhof ein Geschenk.

Von links: Köbi Kölliker erhält von Michael Gisler und Heinz Imhof ein Geschenk.

Bild: Ruedi Wechsler (Ambrì, 3. Dezember 2022)

Mann der ersten Stunde

Wohlverdiente Standing Ovations gingen an den neuen Ehrenpräsidenten Beat Musch. Er war vor 20 Jahren Mitgründer des Vereins und dessen erster Präsident. Ehrengast und Hockeylegende Köbi Kölliker plauderte aus dem Nähkästchen und gab Einblicke in seine unvergleichliche Karriere. «Als ich als dreifacher Meister mit Biel in die NLB nach Ambrì wechselte, erlebte ich meine schönsten fünf Jahre. Der Aufstieg 1985 mit Ambrì und die Herzlichkeit der Menschen rund um den Verein bleiben für mich unvergessen», blickte der Seeländer zurück.

Beat Musch (rechts) erhält aus den Händen von Michael Gisler ein Ambrìleibchen und wird zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Beat Musch (rechts) erhält aus den Händen von Michael Gisler ein Ambrìleibchen und wird zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Bild: Ruedi Wechsler (Ambrì, 3. Dezember 2022)

Nach der Stadionbesichtigung wandten sich Luca Cereda und Paolo Duca zu den Gästen und bedankten sich für die grosse Unterstützung. «Es ist der Moment, in dem wir alle zusammenstehen müssen, und wir spüren den grossen Support von allen Seiten», so der Sportchef. Die Mannschaft reagierte mit einem Spektakel, entzückte die Fans und nach Spielende erklang das Lied der Berge, «La Montanara».