Nidwalden
Seefischer können sich über gut gefüllte Kasse freuen

Mit dem Vorstellen des Seeforellenprojektes zog Andrin Krähenbühl die Anwesenden in Dallenwil in seinen Bann.

Franz Niederberger
Drucken

Das Schweizer Seeforellenprojekt ist ein grossangelegtes Forschungsprojekt, das über vier Jahre dauert. Schweizweit werden dabei 21 Seen und rund 200 Zuflüsse untersucht. Das Wissen um die selten gewordenen Wanderformen der Fische ist gering. Die Themen sind äusserst vielseitig, dazu gehören Veränderungen und Verluste der Lebensräume, der Klimawandel oder die Befischung.

Viel Vorwissen ist bereits beim Vierwaldstättersee vorhanden. Seit 2015 wurden rund 21'000 Forellen in den Zuflüssen des Vierwaldstättersees markiert. Die Forellenwanderungen werden mit Antennen in den Bachmündungen überwacht. Andrin Krähenbühl von der Fischereiberatung zeigte auch die Vor- und Nachteile bezüglich der Erhöhung des Fangmindestmasses auf. Das Fazit: Nicht alle Seeforellen in einem See sind identisch, die Strategien unterscheiden sich je nach Gewässer und grosse Seeforellen sind am anfälligsten auf die Fischerei, wachsen aber im Vierwaldstättersee relativ schnell. Das Fischereimanagement sollte diesen und vielen andern Erkenntnissen Rechnung tragen.

Andrin Krähenbühl (links) und Simon Rohrer.

Andrin Krähenbühl (links) und Simon Rohrer.

Bild: Franz Niederberger (Dallenwil, 27. Januar 2023)

Mit einer Prise Lockerheit führte Vereinspräsident Simon Rohrer im Anschluss ans Referat Krähenbühls durch die traktandierten Geschäfte, die es an der 74. Generalversammlung der Seefischer Nidwalden in Dallenwil zu behandeln gab. «Business as usual», könnte man salopp den Jahresbericht des Präsidenten bezeichnen, einige herausgepickte Rosinen wussten auch bildlich untermalt zu begeistern.

Eisfischen fand Anklang

Einen nachhaltigen Eindruck hinterliess bei den Fischenden das Eisfischen mit Jungfischern auf Melchsee-Frutt bei grosser Kälte. Viele Jungfischer aber auch Erwachsene konnten beim Fischerkurs für Einsteiger beim Aawasseregg begrüsst werden. Recht schnell waren die Plätze beim Ferienpass besetzt. Als richtiges Highlight entpuppte sich der Grillplausch beim Klubhaus des Seeclubs Stansstad. Im September stand das sehr beliebte Bootsfischen für Jungfischer auf dem Programm.

Einer der Höhepunkte war auch das Vereinsfischen mit dem verbundenen Fischerfäscht. Nicht weniger als 52 Kilo Fischknusperli, eine rekordverdächtige Menge, fanden ihre Abnehmer, der Ansturm war riesig. Den Sieg im Vereinsfischen holte sich René Schnider mit zwei Hechten. Roland Lussi fing mit 91 Zentimetern den längsten Hecht und Janis Bircher gewann zum dritten Mal den Wanderpokal der Uferfischer. Über ein Jahresabo des Fischereimagazins «Petri Heil» durfte sich Ben Husmann freuen, er triumphierte bei den Jungfischern.

Das gute Gelingen des Fischerfäschtes ergab einen beträchtlichen Zustupf in die Kasse, welcher den Finanzchef besonders freute. Trotz des ausgezeichneten Vereinsvermögens beantragte der Vorstand einen Betrag in die Vereinskasse von 5000 Franken, der Zustimmung fand. Damit sollen besondere Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr 2024, wenn die Seefischer Nidwalden ihr 75-jähriges Bestehen feiern, geplant werden. Mit grossem Applaus wurden Simon Rohrer, Daniel Odermatt und Kurt Allgäuer für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Schwierige Zusammenarbeit mit Kantonen

Geselligkeit wird bei den Fischern gross geschrieben, dazu diente auch das gemeinsame Nachtessen an der Generalversammlung im Restaurant Schlüssel. Interessante Zahlen und Fakten zu den Fischbeständen verkündete Fabian Bieri, Abteilungsleiter Jagd und Fischerei des Kantons Nidwalden. Er erwähnte auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Seefischer Nidwalden bei der Ausarbeitung des neuen Fischereigesetzes und bedankte sich dafür. Als mühsam bezeichnet er die Verhandlungen mit den Anliegerkantonen am Vierwaldstättersee für die Einführung einer gemeinsamen App, die auch ein Anliegen der Fischer sei. Dieses würde das Erfassen der Fangstatistik rund um den Vierwaldstättersee wesentlich vereinfachen, viel Arbeit ersparen und wäre für alle einheitlich.