Die Gemeinde schreibt rund eine Million Franken Gewinn. Weitere fast vier Millionen kann sie zusätzlich abschreiben oder zur Seite legen.
Die Rechnung 2022 der Gemeinde Engelberg schliesst mit einem Gewinn von 1,04 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Gewinn von rund 815’000 Franken. Die Erfolgsrechnung weist gar ein Plus von fast 5 Millionen aus, wie der Einwohnergemeinderat im jüngsten Gemeinde-Info schreibt. Das erlaubt der Gemeinde, 3,2 Millionen Franken in die finanzpolitischen Reserven einzulegen. Diese betragen nun 10 Millionen Franken und können für künftige Projekte wie etwa das Schwimmbad Sonnenberg eingesetzt werden. Weiter hat die Gemeinde 250’000 Franken zusätzliche Abschreibungen getätigt und mit 480’000 Franken die Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung geäufnet.
Zufrieden mit der Rechnung zeigt sich auf Anfrage der Engelberger Finanzchef und Statthalter Seppi Hainbuchner. «Das Resultat ist unter anderem den Steuereinnahmen zu verdanken.» Laut der Mitteilung betrugen diese 25,8 Millionen Franken und lagen somit 3,2 Millionen höher als im Budget vorgesehen. Möglich geworden sei dieses Resultat dank diverser finanzstarker Zuzüge. «Andererseits hatten Einwohnergemeinderat und Verwaltung die budgetierten Ausgaben im Griff», hält Hainbuchner fest. Er führt das stetige Steuerwachstum der vergangenen Jahre auf die Attraktivität Engelbergs zurück. «Unser Dorf bietet viel und hat gute Infrastrukturen.»
Abweichungen zum Budget zeigten sich im Wesentlichen bei der Beschulung von Flüchtlingskindern aus der Ukraine und beim Nettoaufwand bei der Coronapandemie. Da seit dem 1. Januar 2022 die Einwohnergemeinde für die Erhebung der Tourismusabgaben zuständig ist, wurde neu der gesamte Ertrag der Tourismusabgaben in der Höhe von rund 2,8 Millionen Franken in der Gemeinderechnung verbucht. Da 79 Prozent der Abgaben an die Engelberg-Titlis Tourismus AG fliessen, hat in diesem Bereich auch der Aufwand um rund 2,2 Millionen zugenommen. Wegen der erfreulichen Steuereinnahmen musste Engelberg beim innerkantonalen Finanzausgleich mit 2,6 Millionen Franken rund 540’000 Franken mehr einzahlen als budgetiert.
Die Investitionsrechnung schliesst mit Nettoinvestitionen von rund 5,3 Millionen ab. Budgetiert waren 6,4 Millionen. Die tieferen Nettoinvestitionen begründet die Gemeinde damit, dass einzelne Projekte nicht umgesetzt, noch nicht abgeschlossen oder verschoben wurden. «Die geplanten Grossprojekte werden die Finanzen in Zukunft beeinflussen, insbesondere bei den Abschreibungen», sagt Seppi Hainbuchner. Da der Sporting Park eher erst nach dem Neubau des Schwimmbads Sonnenberg in Angriff genommen werde, sollten sich die Auswirkungen in Grenzen halten.
Die Erfolgsrechnung des Sporting Parks schliesst mit einem Gewinn von rund 84’000 Franken ab. Das Jahr 2022 sei verhalten gestartet, schreibt die Gemeinde. Im Januar und Februar hätten die noch gültigen Covid-Restriktionen zu Umsatzverlusten geführt. Mit der Rückkehr zur Normalität seien auch die Besucherzahlen gestiegen und hätten im Sommer und im Endjahresgeschäft zu Rekordumsätzen geführt. So hätten beispielsweise im öffentlichen Eishockey und Eislauf 8620 Einzeleintritte verbucht werden können, was einen Besucherrekord bedeute. Im Restaurant sei ein Umsatz fast 1,2 Millionen verbucht worden. Dies seien 37 Prozent mehr als im Vorjahr und es handle sich um den höchsten Umsatz, welcher im Restaurant Sporting Park jemals erzielt worden sei.
Beide Rechnungen werden am 23. Mai dem Stimmvolk an der Talgemeinde zur Genehmigung unterbreitet.