Vierwaldstättersee
Raddampfer Wilhelm Tell: Rückfahrt musste abgebrochen werden

Das Schiffrestaurant bleibt einen weiteren Tag in der Shiptec-Werft. Die ungünstigen Windverhältnisse verhinderten den Rücktransport zum Luzernerhof erneut.

Hugo Bischof 1 Kommentar
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Das Schiffrestaurant Wilhelm Tell kann wegen zu viel Wind nicht an seinen Platz zurückgefahren werden.

Das Schiffrestaurant Wilhelm Tell kann wegen zu viel Wind nicht an seinen Platz zurückgefahren werden.

Bild: Patrick Hürlimann (Luzern, 10. 3. 2023)

Wieder nichts: Der Rücktransport des Raddampfers Wilhelm Tell an seinen Standort am Luzernerhof konnte auch am Freitagmorgen nicht durchgeführt werden. Erneut machten ungünstige Windverhältnisse den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Bereits am Donnerstag musste der Transport wegen zu starkem Wind abgesagt werden.

Die «Wilhelm Tell» war 1970 von der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) ausgemustert worden und ist nun seit über 50 Jahren als Schiffrestaurant fix am Luzernerhof verankert. Am 8. Februar war das Schiffrestaurant für eine Revision des Rumpfs in die Luzerner Shiptec-Werft beim Inseli verbracht worden. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Revisionsarbeiten muss der alte Raddampfer, der selber nicht mehr manövrierfähig ist, nun von einem anderen Schiff quer über das Seebecken auf die andere Seeseite gestossen werden.

«Wilhelm Tell» hat riesige Windangriffsfläche

Am Donnerstag fiel der Entscheid zur Absage des Transports bereits um 5.45 Uhr, noch vor Beginn der Vorbereitungsarbeiten in der Werft. Der Wind blies zu stark. Dadurch war auch der Wellengang zu hoch, um den Transport sicher durchführen zu können. «Die ‹Wilhelm Tell› hat eine riesige Windangriffsfläche», erklärt Thomas Oswald, technischer Kundenberater bei der Shiptec. «Wenn sie von einer starken Windböe mit 20 Stundenkilometern erfasst worden wäre, hätte es kritisch werden können.» Im schlimmsten Fall hätte ein Abdriften Richtung Seebrücke gedroht.

Am Freitag in der Früh waren die Windverhältnisse deutlich besser. Die Prognosen waren günstig; um 7 Uhr verzeichnete der Wetterdienst eine Windstärke von lediglich 3 Stundenkilometern. «Wir gingen deshalb davon aus, dass wir den Transport durchführen können», so Oswald. Um 7.30 Uhr war die «Wilhelm Tell» vom Shiptec-Trockendock bereits ausgewassert. Das Transportschiff MS Gotthard stand zum Andocken bereit, als der Wind plötzlich deutlich an Stärke zunahm.

Alles war bereit, dann kam der Wind dazwischen.

Alles war bereit, dann kam der Wind dazwischen.

Bild: Patrick Hürlimann (Luzern, 10. 3. 2023)

Der Entscheid zum Abbruch des Transports erfolgte um 7.45 Uhr. Aus Sicherheitsgründen wurde die «Wilhelm Tell» bei der Ein-/Ausfahrt des Shiptec-Trockendocks fest vertäut. Der Abbruch der Übung erwies sich als richtig. Kurz vor 9 Uhr betrug die Windstärke bereits 19 Kilometer pro Stunde. Für 12 Uhr waren 21 Stundenkilometer prognostiziert.

Rücktransport soll am Samstag erfolgen

Der Rücktransport der «Wilhelm Tell» an den Luzernerhof soll nun am Samstagmorgen stattfinden. «Wir gehen davon aus, dass es diesmal möglich sein wird», sagt Edi Räber, der Eigentümer der «Wilhelm Tell». Die Chancen stehen gut: Für den Samstag sind in Luzern Windstärken von 3 bis maximal 5 Stundenkilometern prognostiziert. Die geplante Wiedereröffnung des Schiffrestaurants Wilhelm Tell am Luzernerhof ist am 15. März.

1 Kommentar
Marcel Moser

Nein Herr Spaeti, nicht ganz. Ein solches Schiff wie die Willhelm Tell zu schleppen da braucht es schon ein wenig mehr Fingerspitzengefühl. Wer selber den Bootsführerschein gemacht hat der weiss, wie windempfindlich Schiffe sein können. Egal welcher Grösse. Die Schwierigkeit ist nämlich die, die aus dem Wasser ragende Fläche ist enorm gross und ohne eigenen Antrieb ist ein Schiff ein Spielball der Wellen und des Windes. Und ja die Leute von Shiptec die haben einige Erfahrung was bei 30km Wind passieren kann. So ist der Abbruch des Schleppmanövers wohl nicht eine Entscheidung des Marketings sondern eher eine Entscheidung der Vernunft.