Axenstrasse
VCS Uri will Axen-Trottoir für Velofahrende öffnen

Der Verkehrsclub Uri will die Sicherheit von Velolenkern auf der Axenstrasse verbessern – unter anderem mit einer Temporeduktion für Autofahrer.

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Im Sommer seien auf der Axenstrasse vermehrt Velos unterwegs, schreibt die Urner Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) in einer Mitteilung. «Trotz der dort für sie schlechten Verkehrsbedingungen sieht das Bundesamt für Strassen keinen Handlungsbedarf.» Der Urner VCS habe das Amt dazu aufgefordert, noch vor dem Bau der neuen Axenstrasse Massnahmen zu Gunsten der Sicherheit der Velofahrer zu ergreifen.

Offiziell gelte die Axenstrasse als Nationalstrasse dritter Klasse, die allen Verkehrsarten offenstehen soll, «also auch Velos, Fussgängerinnen und Fussgängern und langsamen landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Die Nationalstrassen sollen insbesondere eine sichere und wirtschaftliche Abwicklung des Verkehrs gewährleisten, bezieht sich der VCS aufs Nationalstrassengesetz. Diesen Anspruch wollte der Verkehrsclub auch für die Velofahrenden an der Axenstrasse einfordern. «Dies umso mehr, als das neue Veloweggesetz des Bundes fordert, dass Velowege zusammenhängend, durchgehend und sicher sein müssen. Immerhin ist die Axenstrasse ein Teilstück der nationalen Velolandrouten 3 und 4.»

VCS schlägt Gratisverlad vor

Die Axenstrasse im Bereich Wolfsprung zwischen Brunnen und Sisikon.

Die Axenstrasse im Bereich Wolfsprung zwischen Brunnen und Sisikon.

Bild: PD

Motiviert durch Zuschriften, die sich über Bussen empörten, die ein Velofahrer bei Benützung des Trottoirs an der Axenstrasse erhalten haben soll, habe sich der VCS Uri an das Bundesamt für Strassen (Astra) gewandt. Dieses sehe jedoch keinerlei Handlungsbedarf, so der VCS. «In seiner Antwort hält es zwar übereinstimmend mit dem VCS fest, dass die Strecke zwischen Sisikon und Brunnen für Velofahrende heute nicht geeignet sei.» Mit der in Flüelen und Brunnen signalisierten Empfehlung, stattdessen die Bahn oder das Schiff zu benützen, sehe das Bundesamt seine Pflicht als erledigt an.

Das Astra lehne es ab, das «sehr wenig begangene Trottoir ausserorts zwischen Sisikon und Brunnen für Velos freizugeben», schreibt der VCS weiter. «Und findet es zumutbar, dass Velofahrende den Bahn- oder Schiffverlad selber bezahlen. Der VCS hatte einen Gratisverlad vorgeschlagen.» Auch eine Reduktion der signalisierten Maximalgeschwindigkeit zu Gunsten der Sicherheit der Velofahrenden – ausserorts 60, innerorts 30 Stundenkilometer – begrüsse das Astra nicht. Es gebe heute keine Unfallschwerpunkte, laute die Antwort des Bundesamtes, so der VCS.

Astra widerspricht: Es will Massnahmen prüfen

Auf Anfrage bestätigt das Astra, dass es die Strecke für Velos auf der Axenstrasse nicht ideal findet. «Aufgrund der engen Verhältnisse und des hohen Verkehrsaufkommens ist die Strecke zwischen Brunnen und Sisikon für Velofahrende heute nicht geeignet. Informationstafeln machen die Velofahrenden aufmerksam, dass von der Benützung dieser Strecke abgeraten und stattdessen die Benützung der Bahn oder des Schiffs empfohlen wird.»

Das Bundesamt ergänzt jedoch: «Mit dem Projekt der neuen Axenstrasse wird die heutige Axenstrasse nach Eröffnung der Tunnels Morschach und Sisikon umgestaltet und für den Langsamverkehr sicherer gestaltet. Leider verzögert sich die Realisierung des Projektes aufgrund einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht.»

Da bis zur Fertigstellung der neuen Axenstrasse noch Zeit verstreichen werde und es dem Astra ebenfalls ein Anliegen sei, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden auf der Axenstrasse zu gewährleisten, würde im Verlauf dieses Jahres eine Sicherheitsinspektion durchgeführt, welche Sicherheitsdefizite und Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit aufzeigen soll, schreibt das Astra weiter. «Dabei prüfen wir auch die vom VCS Uri vorgeschlagenen Massnahmen.» Diese würden also nicht einfach abgelehnt, es handle sich lediglich um «erste Aussagen» zu den Vorschlägen des Verkehrsclubs. (lur)