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Als der Wassereinbruch im Seelisbergtunnel rund um Weihnachten entdeckt wurde, schien die Situation noch unberechenbar. Doch jetzt ist die Fahrbahn wieder trocken. Dank Bohrungen und einer neuen Horizontaldrainage.
Das Leck ist gestopft. Nun rollt der Verkehr wieder ohne Einschränkungen über die A2 durch den Seelisbergtunnel, ohne dass Wasser aus der Betonwand auf die Fahrbahn rinnt. Denn wer bis vor kurzem von Nidwalden her durch den Tunnel fuhr, musste bereits vor dem Portal abbremsen auf Tempo 80 und konnte für einige hundert Meter nur noch den rechten Fahrstreifen benutzen. Ursache war ein unerwarteter Wassereinbruch (wir berichteten).
«Seit Ende Februar befindet sich kein Wasser mehr im Fahrraum des Seelisbergtunnels», sagt Sprecher Samuel Hool vom Bundesamt für Strassen (Astra) schriftlich auf Anfrage. Er bestätigt, dass der temporäre Spurabbau aufgehoben bleibt. Rund um Weihnachten hatten Mitarbeiter des Amts für Betrieb Nationalstrassen den Schaden entdeckt. Damals schien die Situation noch unberechenbar. An immer wieder neuen Stellen bahnte sich das Wasser seinen Weg ins Freie.
Doch nun gibt das Astra Entwarnung. «An der Infrastruktur entstand durch den Wassereintritt kein massgeblicher Schaden», so Sprecher Hool. Er ist sich sicher: Auch dank dem Spurabbau habe man weitere Schäden verhindert. Doch was führte letztlich zum Wassereinbruch? In diesem Bereich des Seelisbergtunnels hat es sehr viel Wasser im Gestein. Dies wurde bereits beim Bau festgestellt und dementsprechend installierten die Arbeiter Fassungen, die lange funktionierten.
Hool dazu: «Nun hat sich das Wasser aber einen neuen Weg gesucht. Teilweise ist es nicht mehr in die dafür vorgesehenen Fassungen, sondern über das Tunnelgewölbe auf die Fahrbahn gelangt.» Er erklärt, was dagegen unternommen wurde: «Das Wasser wurde mit Hilfe von Bohrungen im Gewölbe in eine neu erstellte Horizontaldrainage und darüber in das bestehende Entwässerungssystem geführt.»
Die Gesamtkosten der notfallmässigen Sanierung belaufen sich auf 450'000 Franken. Darunter fallen die Sperrung, Massnahmen zur Überbrückung, Sanitärs- und Fesltechnikarbeiten. Ist das Problem damit ein für allemal aus der Welt geschafft? «Dass sich das Wasser aufgrund geologischer Vorgänge erneut einen neuen Weg sucht, ist nicht auszuschliessen», so Hool. Dennoch sei das bestehende Entwässerungssystem nun durch Entlastungsborungen und die Horziontaldrainage ergänzt. Aufgrund dieser Vorkehrungen fliesst das Wasser zumindest im Moment wieder wie vorgesehen ab.