Leichtathletik
Die Baarer Sprinterin Silke Lemmens verrät ihr vielversprechendes Geheimnis

Die 22-Jährige kämpft bei den Schweizer Meisterschaften in Magglingen um die Titelverteidigung über 400 Meter.

Raphael Biermayr
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Im vergangenen Jahr lief Silke Lemmens an den Schweizer Meisterschaften zu Gold.

Im vergangenen Jahr lief Silke Lemmens an den Schweizer Meisterschaften zu Gold.

Ulf Schiller/athletix.ch (Magglingen, 21. Februar 2021)

Psst! Silke Lemmens hat ein Geheimnis, das sie für sich behalten will. Eigentlich. Es ist kein düsteres, nein, im Gegenteil: Die 400-Meter-Läuferin ist in Form, sehr gut in Form sogar, sagt sie.

Dass sie das nicht an die grosse Glocke hängen will, ist Psychologie. Die 22-jährige Baarerin will den Erwartungsdruck von sich fernhalten vor der Schweizer Meisterschaft am Wochenende in Magglingen. Lemmens war bei ihrem jüngsten Start nur vier Hundertstelsekunden langsamer als bei ihrem persönlichen Rekordlauf 2021. Mit 53,41 Sekunden ist Lemmens Zweite der aktuellen Saisonbestenliste. Die erst 17-jährige Audrey Werro lief kürzlich in eindrücklichen 53,03 Sekunden Jahresweltbestzeit bei den U20-Athletinnen. Zu einem Duell wird es an den Schweizer Meisterschaften nicht kommen: Die Romande startet dort über 800 Meter.

So liegt der Fokus auf der einfachen Bahnrunde auf der Titelhalterin Silke Lemmens. Unter Beobachtung steht sie auch bei ihrem Ausrüster Adidas, mit dem sie Anfang Jahr einen Vertrag abgeschlossen hat.

Die Staffel ist sicher bei der Weltmeisterschaft

Einen Limitendruck hat die Läuferin des LC Zürich indes nicht. Denn sie hat sich mit Blick auf den Sommer dazu entschlossen, in jedem Fall auf die Hallen-WM im März zu verzichten. Ihre sportlichen Gedanken kreisen um die Freiluft-Weltmeisterschaft in Eugene (USA) im Juli. Die Staffel über viermal 400 Meter ist bereits dafür qualifiziert. Lemmens war 2021 an den Olympischen Spielen in Tokio Teil des Quartetts, das Schweizer Rekord lief. Für die WM in diesem Jahr fasst sie zudem den Einzelstart ins Auge.

Zunächst gilt ihre Konzentration aber der Schweizer Meisterschaft. Um dort laufen zu können, hat sie, so gut es ging, aufgepasst, sich nicht mit Covid-19 anzustecken. Dabei spielte ihr in die Karten, dass sie erst diese Woche wieder an die Universität nach Zürich fahren musste, wo ihr Masterstudium in Wirtschaft begonnen hat. Dort konnte sich Silke Lemmens etwas vom Sport ablenken, den Erwartungsdruck ausblenden und ihr Geheimnis für sich behalten. Bis jetzt.