Strahlende Kindergesichter, die Klänge der Guggenmusik Menzikus und eine ausgelassene Stimmung: Am 27. Januar fand der jährliche Kinderball der Meisterschaft in der Schützenmatt in Menzingen statt.
Am winterlich kühlen Freitagnachmittag lud die Meisterschaft Menzingen Gross und Klein zu ihrem traditionellen Kinderball in der Schützenmatt ein. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung unter dem Motto Olympia gehalten.
Der fasnächtliche Nachmittag startete um 13 Uhr und wurde von den kakofonen Klängen der Menzinger Guggenmusik Menzikus und einer ordentlichen Menge an Konfetti begleitet. Die Kostüme der anwesenden Kinder reichten thematisch weit: Von Hexen über Cowboys bis zu Skifahrern wurde der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Einige Kinder trugen eine Nummer auf ihrem Rücken, denn sie nahmen am Kostümwettbewerb teil, bei welchem so einige Preise gewonnen werden können. Die Auswertung wird von der Meisterschaft Menzingen vorgenommen.
Ursprung des Kinderballs war das 150-jährige Jubiläum der Meisterschaft im Jahr 1971, wobei die heute immer noch beibehaltene Kinderbescherung mit Abgabe von Wurst, Brot, Mandarinen und Süssem stattfand. Der Kinderball ist einer der Höhepunkte der Menzinger Dorffasnacht.
Die Kinder tanzten erfreut und warfen mit Konfetti um sich, und auch ihre Eltern zeigten sich vergnügt mitten im Geschehen oder an der Bar. Um 15.45 Uhr fand die beliebte Kinderbescherung statt, und zum Schluss der Veranstaltung wurden die kreativsten Kostüme, welche zum Motto passten, mit Preisen honoriert.
Es gehört zur Tradition der Meisterschaft Menzingen, dass die Guggenmusik Menzikus den Obmann um 5 Uhr früh am Meistertag mit ihren fasnächtlichen Tönen aus dem Bett holt. Danach teilt sich die Gruppe auf und weckt die restlichen Meister vor deren Haus mit ihren Musikstücken. Im Anschluss treffen sich alle Meister und deren Meisterfrauen in der Pfarrkirche zur Gedächtnisfeier, bei welcher der verstorbenen Mitmeister gedenkt wird.
Die Meisterschaft Menzingen, welche 2021 ihr 200-jähriges Jubiläum gefeiert hat, war ursprünglich aus wirtschaftlicher Not gegründet worden. Die Gemeinde bestand damals aus etlichen Handwerkern und die Kundschaft lediglich aus den Einwohnern. Es herrschte Konkurrenz zwischen in- und ausländischen sowie herumziehenden Hausierern und Handwerkern. Um sich gemeinsam dagegen zur Wehr zu setzen, schlossen sich 37 Meister aus verschiedenen Handwerksberufen zusammen und gründeten die Bruderschaft der achtbaren Meister. Heute steht jedoch mehrheitlich der gesellschaftliche Aspekt der Meisterschaft im Vordergrund.
Nach dem Gottesdienst begaben sich die Meister zur Hauptversammlung ins Foyer des Zentrum Schützenmatt. Dort findet jeweils die jährliche GV statt, bei welcher Neumeister aufgenommen werden und in diesem Jahr auch neue Ämter vergeben worden sind. Roland Kälin tritt sein Amt als Obmann ab und übergibt dieses Adrian Britschgi. Ebenfalls wird der Schreiber Reto Bucher durch Ueli Hegglin ersetzt.
Nach dem Kinderball am Nachmittag wurde die Schützenmatt sogleich aufgeräumt, und am Abend ging es weiter mit dem Meisterball unter dem Motto Orientexpress. Dieser fand im Vereinshaus statt und wurde ebenfalls von den Klängen der Gugge Menzikus begleitet.